Rund eine Milliarde Euro soll der Bau kosten. "Nach hohen Investitionen in China, Mexiko und den USA stärken wir nun den Standort Europa", sagte Vorstandschef Harald Krüger. Rund 1000 Mitarbeiter sollen bei BMW in Debrecen, rund 230 Kilometer östlich von Budapest, Arbeit finden. BMW folgt damit dem Beispiel von Audi und Daimler, die teilweise seit vielen Jahren in Ungarn produzieren.

In Debrecen sollen - wie in den anderen BMW-Werken in Europa auch - Fahrzeuge mit Benzin-, Diesel- und Elektroantrieb auf der gleichen Produktionslinie gebaut werden können. Welche Modelle dort montiert werden, ließ BMW offen. Das Werk ist kleiner als die deutschen Fabriken in Dingolfing, Regensburg, München und Leipzig. Sie stoßen an ihre Kapazitätsgrenzen. Auf dem europäischen Markt verkauft BMW rund 1,1 Millionen Autos im Jahr, das sind 45 Prozent der weltweiten Produktion.

Für Ungarn hätten die gute Infrastruktur mit zahlreichen Zulieferern und das qualifizierte Personal gesprochen, erklärte BMW. Die Autobranche stehe derzeit für ein Drittel der Exporte aus Ungarn, sagte Analyst Peter Virovacz von ING in Budapest. Mit BMW könnten es 40 Prozent werden. Das neue Werk bringe mehr Beschäftigung in eine strukturschwache Region. Allerdings werde es der Autobauer schwer haben, dort ausreichend Mitarbeiter zu finden, "zumal in so kurzer Zeit", sagte Virovacz. In Györ in Westungarn baut der BMW-Rivale Audi unter anderem die Modelle A3 und TT und betreibt ein Motorenwerk. In Kecskemet südöstlich von Budapest stellt Daimler seit 2012 Kompaktmodelle her.