BERLIN (dpa-AFX) - Der Autoverband VDA hält Klimaziele im Verkehr ohne Verbote und Beschränkungen für erreichbar. "Individuelle Mobilität darf nicht zur sozialen Frage werden", erklärte der Verband der Automobilindustrie am Montag auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur. Der VDA ist Mitglied einer von der Regierung eingesetzten Arbeitsgruppe, die am Montag zu ihrer vielleicht entscheidenden Sitzung zusammenkam.

Um die Klimaziele im Verkehrssektor zu erreichen, müsse die Elektromobilität massiv Fahrt aufnehmen, so der VDA. "Die nächsten drei Jahre sind für den Durchbruch der Elektromobilität und deren Akzeptanz beim Kunden entscheidend." Wichtig sei vor allem ein rascher Aufbau der öffentlichen und privaten Lade-Infrastruktur. Zudem brauche es wirksame und stetige Anreizsysteme. Unter optimalen Bedingungen und einer entsprechenden Nachfrage seien 7 bis 10,5 Millionen elektrifizierte Pkw im Jahr 2030 möglich.

Möglichkeiten zur Einsparung des klimaschädlichen CO2 sieht der VDA auch in einer weiteren Effizienzsteigerung des Verbrennungsmotors, anderen alternativen Antrieben und erneuerbaren Kraftstoffen. Ferner gelte es, die vielfältigen Potenziale der Digitalisierung und Vernetzung zur Effizienzsteigerung des Verkehrssystems zu heben. "Mit diesen Maßnahmen können die Klimaziele erreicht werden, ohne Verbote und Beschränkungen."

Im Verkehr sind die Treibhausgasemissionen seit 1990 nicht gesunken. Bis 2030 sollen die Emissionen im Verkehr aber um 40 bis 42 Prozent fallen - so steht es im Klimaschutzplan, zu dem Union und SPD sich im Koalitionsvertrag bekennen.

In der Arbeitsgruppe gibt es Überlegungen, einen CO2-Preis einzuführen wird - damit würde etwa das Fahren schwerer Wagen teurer. Zu den umstrittenen Vorschlägen gehört auch, die Besteuerung von Benzin und Diesel anzugleichen - damit würde das bisherige Steuerprivileg beim Diesel wegfallen. Der VDA wandte sich deutlich gegen solche Vorschläge, die Autofahren teurer machen würden./ted/DP/stw