BERLIN (dpa-AFX) - Die von der Bundesregierung eingesetzte Arbeitsgruppe zum Klimaschutz im Verkehrsbereich steht vor schwierigen Schlussberatungen. "Derzeit ist das noch nicht absehbar, dass wir da zu einer gemeinsamen Lösung kommen", sagte Ernst-Christoph Stolper von der Umweltorganisation BUND, der in dem Gremium sitzt, am Donnerstag vor der voraussichtlich vorletzten Sitzung in Berlin. Teile der Arbeitsgruppe setzten auf mehr Bio- und alternative Treibstoffe, um den Verbrennungsmotor länger zu erhalten, statt auf Elektromobilität umzusteigen. Die letzte Sitzung ist für diesen Montag geplant.

Dass statt mit Diesel und Benzin künftig mit Palmöl oder Gen-Soja gefahren werde, werde der BUND nicht mittragen, sagte Stolper. Man werde auch keinem Kompromiss zustimmen, der nicht die Ziele des Pariser Klimaabkommens erfüllt. Der deutsche Klimaschutzplan sieht vor, dass der Verkehr bis 2030 den Treibhausgas-Ausstoß um 40 bis 42 Prozent reduzieren muss im Vergleich zu 1990. Bisher gibt es in diesem Sektor aber gar keine Minderung.

Nach Angaben von Teilnehmern gehört zu den Streitthemen, wie viele Elektroautos in den kommenden Jahren auf die Straße gebracht werden können. Dazu ist ein schneller Ausbau der Lade-Infrastruktur notwendig. Auch das Potenzial von alternativen Kraftstoffen aus Biomasse oder aus Strom schätzen die Teilnehmer unterschiedlich ein.

Die Empfehlung eines allgemeinen Tempolimits auf Autobahnen steht nach Angaben von Teilnehmern im Haupttext eines Berichtsentwurfs, ist dort aber als strittig markiert. Es war von Beginn der Gespräche an offensichtlich, dass nicht alle Teilnehmer - darunter der Autoindustrieverband VDA und der ADAC - den Vorschlag mittragen./ted/DP/mis