FRANKFURT (dpa-AFX) - Die deutsche Chemie- und Pharmaindustrie erwartet kein Ende ihrer Branchenflaute. Im laufenden Jahr werden Produktion und Umsatz stagnieren, wie der Verband der Chemischen Industrie (VCI) am Donnerstag in Frankfurt mitteilte. "Die Auswirkungen der Corona-Epidemie werden die exportorientierte deutsche Industrie und damit auch die Chemie zu spüren bekommen", sagte VCI-Hauptgeschäftsführer Wolfgang Große Entrup in Frankfurt. Noch immer stecke die deutsche Industrie in der Rezession und die Nachfrage nach Chemikalien sei verhalten. Mit der neuartigen Lungenkrankheit sei ein gravierendes Risiko für die Weltwirtschaft dazugekommen.
Mit jedem Tag, den die Epidemie andauere, wüchsen die wirtschaftlichen Folgen nicht nur für China. Die fehlende Nachfrage und Ausfälle in den Lieferketten träfen auch andere Länder. Bisher hatte der VCI für dieses Jahr ein minimales Plus bei Umsatz und Produktion um 0,5 Prozent erwartet. Die konjunktursensible Chemie leidet schon länger gerade unter der schwachen Industrienachfrage, da sich wichtige Kunden wie Autobauer zurückhalten. Im vergangenen Jahr musste die Chemie- und Pharmabranche eine schrumpfende Produktion hinnehmen, der Umsatz sank um 3,3 Prozent auf 196 Milliarden Euro./als/mne/fba
Bayer AG gehört zu den weltweit führenden Unternehmen für Konzipierung, Herstellung und Vertrieb von pharmazeutischen Produkten und Produkte für die Landwirtschaft. Der Umsatz ist wie folgt auf folgende Produktfamilien verteilt:
- Produkte für die Landwirtschaft (48,8%): Herbizide, Fungizide, Insektizide usw.;
- pharmazeutische Produkte (38%): zur Vorbeugung gegen und zur Behandlung von Herz- und Kreislauferkrankungen sowie von Erkrankungen der Atemwege, Diabetes, Störungen des Nervensystems usw.;
- OTC-Produkte und Nahrungsergänzungsprodukte (12,7%);
- sonstige (0,5%).
Geographisch gesehen verteilt sich der Umsatz wie folgt: Deutschland (5,1%), Schweiz (1,2%), Europa / Naher Osten / Afrika (23,2%), Vereinigte Staaten (30,6%), Nordamerika (3,5%), China (7,6%), Asien / Pazifik (10%) , Brasilien (10,4%) und Lateinamerika (8,4%).