BERLIN/MELBOURNE (awp international) - Der Pharma- und Agrarchemiekonzern Bayer will mit seinem Gerinnungshemmer Xarelto künftig auch Blutgerinnsel bei Kindern behandeln. Ein Zulassungsantrag für Xarelto (Rivaroxaban) für Kinder mit venösen Thromboembolien soll bei der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) eingereicht werden, wie der Dax-Konzern am Montag in Berlin mitteilte. Der Entschluss folgt Daten der Phase-III-Studie "Einstein-Jr.", die zum Wochenstart auf einem Kongress der Internationalen Gesellschaft für Thrombose und Hämostase in Melbourne vorgestellt wurden.

Die Daten zeigten bei Kindern das gleiche niedrige Risiko für eine erneute venöse Thromboembolie (VTE) wie beim Therapiestandard mit Heparin, hiess es weiter. Den Vorteil der Xarelto-Behandlung sieht Bayer in Form einer im Vergleich zu Standardtherapie niedrigeren Anzahl der nötigen Injektionen und Blutproben. Zu den VTE zählen Blutgerinsel im Gehirn und der Hirnhaut, die Lungenembolie sowie die tiefe Venenthrombose. Diese Embolien würden immer häufiger bei Kindern diagnostiziert, die im Krankenhaus lägen.

Xarelto ist derzeit wichtigster Umsatztreiber im Pharmageschäft der Leverkusener und in mehreren Indikationen für Erwachsene zugelassen, wie der tiefen Venenthrombose, der Prävention von Schlaganfällen bei Patienten mit Vorhofflimmern sowie bei Lungenembolien zugelassen. Das Mittel wird ausserhalb der USA von Bayer vermarktet, auf dem US-Markt selbst durch eine Tochter des US-Konzerns Johnson & Johnson ./mis/nas/jha/