DALLGOW-DÖBERITZ (dpa-AFX) - Die Landwirte rechnen bei der Getreideernte auch in diesem Jahr noch mit negativen Auswirkungen der jüngsten Dürre. Gegenüber dem vergangenen Dürrejahr liege die Ernte zwar rund neun Millionen Tonnen höher, sagte Joachim Rukwied, Präsident des Deutschen Bauernverbandes, am Mittwoch im brandenburgischen Dallgow-Döberitz zum traditionellen Ernteauftakt. Insgesamt werden nach der Prognose rund 47 Millionen Tonnen Getreide erwartet. Aber: "Die Nachwirkungen der Dürre sind nach wie vor zu spüren", sagte Rukwied. In vielen Betrieben werde es angesichts der schwierigen wirtschaftlichen Lage keine Entspannung geben.

Rukwied appellierte an den Bund, mehr Möglichkeiten für Agrarbetriebe zur Selbsthilfe zu schaffen, wie eine steuerfreie Risikoausgleichsrücklage. Betriebe könnten dann in guten Jahren Geld zur Seite zu legen. Die Vegetationsbedingungen seien in diesem Jahr erneut sehr schwierig und territorial unterschiedlich. Vor allem im Osten litten die Betriebe unter Schäden aufgrund der trockenen Witterung in den vergangenen Jahren.

In Deutschland wird auf 6,4 Millionen Hektar Getreide angebaut. Der Verband vertritt bundesweit 300 000 Landwirte und ihre Familien./gj/DP/mis