FRANKFURT (dpa-AFX) - Überwiegend positiv aufgenommene Pharmastudiendaten haben den Aktien von Bayer am Montagmorgen Rückenwind verliehen. Sie stiegen vorbörslich auf der Handelsplattform Tradegate im Vergleich zum Xetra-Schluss um etwas mehr als zwei Prozent auf 51,70 Euro und damit deutlicher als der ebenfalls erholte Dax. Damit zeichnete sich eine weitere Erholung vom Corona-Crashtief Mitte März bei 44,86 Euro ab.

Händler und Analysten hoben insbesondere die Daten zum Gerinnungshemmer Xarelto hervor. So zeigte die klinische Phase-III-Studie Voyager Pad, dass das Mittel bei Patienten mit Durchblutungsstörungen in den Beinen, die sich deswegen einem Eingriff unterziehen mussten, das Risiko von Amputationen, Herzinfarkten und Schlaganfällen reduziert.

Zudem stellte Bayer Daten der Phase-IIIb-Studie Pronomos vor, denen zufolge Xarelto das Risiko schwerer venöser Thromboembolien nach nicht-großen orthopädischen Operationen signifikant senkt. Im Vergleich zum Konkurrenz-Wirkstoff Enoxaparin sei dieses um rund 75 Prozent niedriger.

Detaillierte Phase-III-Studiendaten zum Hoffnungsträger Vericiguat gegen Herzinsuffizienz bewertete Analyst Richard Vosser von der Bank JPMorgan indes differenzierter: Die prozentuale Senkung der Risiken für Patienten enttäusche auf den ersten Blick ein wenig im Vergleich zu Konkurrenzmitteln. Allerdings müsse bedacht werden, dass Vericiguat an viel kränkeren Patienten getestet wurde. Dennoch könnte der Vertrieb des Mittels nach einer Zulassung schwierig werden. Es werde viel Geld kosten, Ärzte darüber aufzuklären, warum der Vergleich mit traditionellen Medikamenten auf den ersten Blick täusche./mis/edh/jha/