FRANKFURT (dpa-AFX) - Das Geschäft der deutschen Agrarchemiebranche mit Pflanzenschutzmitteln und Düngern entwickelt sich weiter schwach. Nach den Umsatzrückgängen der Vorjahre sei auch der Auftakt 2018 verhalten gewesen, berichtete der Industrieverband Agrar (IVA) am Dienstag in Frankfurt. "Auf den Märkten für Pflanzenschutzmitteln und Mineraldüngern ist keine grundlegende Trendwende in Sicht", erklärte IVA-Präsident Helmut Schramm laut Mitteilung.

Bereits 2017 war der Erlös der Pflanzenschutzindustrie laut IVA das dritte Jahr in Folge geschrumpft auf 1,38 Milliarden Euro. 2016 waren es noch 1,41 Milliarden. Der Markt liege damit unter dem Niveau von 2012, erklärte der Verband, der Unternehmen der Pflanzenschutz-, Schädlingsbekämpfungs- und Düngemittelindustrie vertritt. Zurückgegangen sei in der vergangenen Saison auch der Absatz von Stickstoffdüngern und Phosphat, während jener mit Kali und Kalkdüngern gestiegen sei.

Landwirte nutzten Dünger und Pflanzenschutzmittel je nach Witterung, Schädlingsbefall und Preisen, sagte Schramm. "Die Entwicklung der vergangenen Jahre widerlegt jene, die Forderungen nach drastischen Reduktionsprogrammen mit der Behauptung begründen, Landwirte setzten immer mehr Pflanzenschutzmittel ein".

Die Agrarchemie steht seit geraumer Zeit in der Kritik von Umweltschützern. Sie sehen den Einsatz von Pestiziden in der Landwirtschaft als Hauptursache des Insektensterbens und fordern strengere Regeln für die Düngung. Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) hatte zuletzt einen Schutzplan für Insekten vorgelegt, der mehr Vielfalt auf den Äckern und weniger Chemie vorsieht./als/DP/jha