LONDON (dpa-AFX) - Nach der Talfahrt der Bayer, die nach und nach von mehr als 100 Euro im Mai auf unter 70 Euro im September gefallen ist, könnte nun laut der US-Bank Citigroup der Boden erreicht sein. In einer am Donnerstag vorliegenden Studie stufte Analyst Peter Verdult die Aktie von "Neutral" auf "Buy" hoch. Das Kursziel hob er von 93 auf 100 Euro (aktueller Kurs: 74,90 Euro) an. Damit gesteht der Analyst dem Wert über 35 Prozent Potenzial zu.

Allein das Schadensersatzurteil im Glyphosat-Prozess habe die Aktie 18 Euro gekostet, so der Analyst. Doch seien die Konsens-Schätzungen für den Gewinn je Aktie schon in den vergangenen 18 Monaten ständig gesunken. Die immer pessimistischeren Kursschätzungen deuten laut Verdult auf das Ende der Abwärtsspirale hin, auch wenn das Umfeld kurzfristig schwierig bleibe.

Dabei sind die Annahmen von Verdult durchaus zurückhaltend. Bei seinen Berechnungen geht er von einem Risiko aus den Glyphosat-Prozessen von einer bis zwei Milliarden Euro aus. Zugleich legt er ein Ende des Patentschutzes für den Blutverdünner "Xarelto" bis 2025 zu Grunde, was sich in aggressivem Wettbewerb bemerkbar machen dürfte. Auch hegt er nur moderate Erwartungen an die Pipeline. Allerdings unterschätzt der Markt nach Ansicht von Verdult die Aussichten der Krebsmedikamente "Larotrectinib" und Loxo-195. Auf Sicht von ein bis zwei Jahren biete die Bayer-Aktie daher ein gutes Chance-Risiko-Verhältnis.

Mit der Einstufung "Buy" sagt die Citigroup der Aktie für die kommenden zwölf Monate eine Gesamtrendite von mindestens 15 Prozent voraus./mf/tav/fba

Analysierendes Institut Citigroup.