HAMBURG (dpa-AFX) - Die Privatbank Berenberg sieht nach dem jüngsten Kursrutsch der Bayer nun eine Kaufgelegenheit. Insofern senkte Analyst Alistair Campbell in einer am Dienstag vorliegenden Studie zwar das Kursziel von 118 auf 113 Euro, stufte die Papiere aber von "Hold" auf "Buy" hoch.

Aktuell notieren die Bayer-Aktien bei knapp 83 Euro. Damit attestierte der Experte den Anteilsscheinen immer noch ein Aufwärtspotenzial von mehr als einem Drittel.

Hintergrund der Kaufempfehlung ist der Kurseinbruch der Anteilsscheine in der vergangenen Woche, der durch ein Schadenersatzurteil gegen den von Bayer übernommenen US-Saatgutkonzern Monsanto ausgelöst wurde. Es werde zwar einige Zeit dauern, bis die Rechtsstreitigkeiten rund um angeblich verschleierte Krebsrisiken von Monsantos Unkrautvernichter Roundup mit dem umstrittenen Wirkstoff Glyphosat geklärt seien. Allerdings hätten die Leverkusener viele Möglichkeiten, bis zum Ende des Jahres die Wachstumsperspektiven des neu formierten Konzerns aufzuzeigen und das Vertrauen der Anleger zurückzugewinnen. Campbell ist zumindest auf mittlere Sicht von den guten Perspektiven der Pharmasparte überzeugt.

Zum Thema Glyphosat betonte der Experte, dass die meisten Regulierungsbehörden bei der Verwendung von Glyphosat nur ein minimales Krebsrisiko sähen. Zudem gebe es in der Landwirtschaft nur wenige Alternativen zu dem Wirkstoff. Zwar kämen die Herbizide Dicamba und Glufosinat als Ersatz für Glyphosat in Frage, allerdings vertreibe Monsanto bereits Produkte, die den Wirkstoff Dicamba enthielten.

Mit der Empfehlung "Buy" sieht Berenberg auf Sicht von zwölf Monaten ein nachhaltiges Kurspotenzial von mehr als 15 Prozent für die Aktien./la/ag/fba

Analysierendes Institut Berenberg.