Die Wahl fiel wie erwartet auf den Standort Schwarzheide in der Lausitz. Dort sollen Kathodenmaterialien für die Batterien von Elektrofahrzeugen hergestellt werden, wie der Chemiekonzern am Mittwoch mitteilte. Zur Höhe der Investitionen wollte sich das Unternehmen nicht äußern. BASF hat sich aber zum Ziel gesetzt, in Europa 400 Millionen Euro in die Herstellung von Batteriematerialien zu stecken. Als erster Standort dafür wurde bereits Harjavalta in Finnland gewählt.

Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier sprach von einem starken Signal für Brandenburg und die Zukunft des Automobilstandorts Deutschland insgesamt. Bis Ende des Jahrzehnts könnten in der Batteriezellfertigung hierzulande Zehntausende neue Jobs entstehen. Opel will ab 2024 Batteriezellen in Kaiserslautern fertigen - und auch an andere Firmen verkaufen. Die Tochter des französischen Autobauers PSA plant dort Investitionen von zwei Milliarden Euro und bis zu 2000 neue Jobs. Rund eine halbe Million Fahrzeuge pro Jahr könnten künftig mit Batteriezellen aus Kaiserslautern versorgt werden.

Altmaier sagte, der Bund unterstütze das Opel-Projekt mit einem "beachtlichen dreistelligen Millionenbetrag". Bei der BASF-Anlage in Schwarzheide gehe es auch um ein Fördervolumen von über 100 Millionen Euro, weniger aber als im Fall Opel. Details will der CDU-Politiker erst im Frühjahr nennen. BASF kann zudem mit einer Förderung Brandenburgs rechnen.

Die neue BASF-Anlage soll Vorprodukte aus der finnischen Produktion verwenden und zunächst eine Anfangskapazität haben, die eine Ausstattung von rund 400.000 Elektrofahrzeugen mit Batteriematerialien ermöglicht.

"TESLA UND BASF GREIFEN INEINANDER"

Das Land Brandenburg verwies auf die Verbindung zur geplanten Fabrik des amerikanischen E-Auto-Pioniers Tesla in Grünheide bei Berlin. "Wir haben jetzt die Chance, eine neue Wertschöpfungskette in Brandenburg zu etablieren, die das komplette Spektrum der neuen Antriebskonzepte abdeckt", sagte Christian Amsinck, Hauptgeschäftsführer der Unternehmerverbände Berlin-Brandenburg. "Für die Zukunft der deutschen Autoindustrie sind ausreichende Kapazitäten für die Batterieproduktion extrem wichtig." Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke ergänzte: "Mit Tesla und BASF greifen zwei Räder ineinander." Laut Altmaier war die Tesla-Entscheidung für Investitionen in Brandenburg eine Bestärkung für BASF, nicht aber die Voraussetzung für die jetzige Anlage.

Tesla soll Altmaier zufolge keine Sonderbehandlung bekommen, sondern die normalen staatlichen Fördermittel. Brandenburg prüfe derzeit Hilfen für den Bau der Fabrik, und hier sehe es gut aus. Bei der Batteriezellproduktion liefen darüber hinaus Gespräche, ob Tesla hier weitere Fördermittel bekommen könne. Das sei grundsätzlich möglich, "wenn Deutschland nicht verlängerte Werkbank wird". Batteriezellen müssten dort nicht nur produziert, sondern auch entwickelt werden, inklusive Investitionen in Forschung und Entwicklung. "Wir sind da auf einem guten Weg", so Altmaier.