LUDWIGSHAFEN (dpa-AFX) - Ein Jahr nach erheblichen Lieferproblemen durch Niedrigwasser im Rhein rechnet der Chemiekonzern BASF in diesem Sommer nicht mit ähnlichen Auswirkungen durch tiefe Pegelstände. "Der Rhein ist gut gefüllt, und das Nachschubpotenzial, das noch in den Alpen in Form von Schnee liegt, ist ausgesprochen reichlich - sehr viel reichlicher als das, was wir im vergangenen Jahr hatten", sagte BASF-Finanzchef Hans-Ulrich Engel in einem Gespräch mit dpa-AFX und dpa. Er mache sich um den Wasserstand deutlich weniger Gedanken. "2018 hatten wir um diese Zeit schon erste Niedrigstände."

Allerdings treffe das Unternehmen trotzdem Vorbereitungen für ein mögliches erneutes Niedrigwasser. "Etwa 40 Prozent der Produkt-Mengen, die ins Werk transportiert werden, sowie 20 Prozent, die das Werk verlassen, werden über den Rhein verschifft. Hier haben wir unsere Tanklagerkapazitäten erweitert, das gibt uns mehr Spielraum", sagte Engel. Zudem habe sich der Konzern für den Fall der Fälle Transportkapazitäten auf Schiffen mit niedrigerem Tiefgang gesichert.

Engel bekräftigte den Wunsch der BASF, den Rhein an einem Engpass bei Kaub zu vertiefen, um den Fluss länger schiffbar zu machen. "Dazu sind wir im Kontakt mit den Behörden. Das haben wir nicht selbst in der Hand, aber wir sehen das Vorhaben auf einem guten Weg", sagte der BASF-Vorstand. Wegen eines historischen Niedrigwassers am Rhein konnten Frachtschiffe auf der bedeutendsten Wasserstraße Europas 2018 nicht mehr voll laden, und die BASF bekam nicht mehr alle Rohstoffe./wo/DP/men