Die Corona-Krise wirft ihre Schatten auf BASF<. Zum Jahresauftakt machte der Chemiekonzern weniger Gewinn und zog seinen Ausblick für das laufende Jahr zurück.

"Das erste Quartal war kein normales Quartal. Das wird auch für das zweite Quartal gelten und wohl für das gesamte Jahr", sagte Vorstandschef Martin Brudermüller am Donnerstag. An den Märkten herrsche große Unsicherheit. "Das Coronavirus stellt die Welt auf den Kopf." Am stärksten leidet der Konzern derzeit unter der rückläufigen Nachfrage aus der Autoindustrie, seiner wichtigsten Kundengruppe. In anderen Bereichen sorgt die Pandemie dagegen für zusätzliche Nachfrage, etwa bei Nahrungsergänzungsmitteln. Auch im Agrarbereich läuft es rund.

Im ersten Quartal sank der bereinigte operative Gewinn (Ebit) um sechs Prozent auf 1,6 Milliarden Euro. Laut Vara Research hatten Analysten im Schnitt 1,465 Milliarden erwartet. BASF setzten vor allem niedrigere Preise für Kunststoffvorprodukte und Petrochemikalien zu. Der Gewinn nach Steuern brach um 37 Prozent auf 885 Millionen Euro ein. Da der Absatz zu Jahresbeginn aber noch zulegte, konnte der Chemieriese seinen Umsatz um sieben Prozent auf 16,8 Milliarden steigern.

Zu einer Prognose für das laufende Jahr sieht sich der Konzern wegen der Corona-Krise nicht mehr in der Lage und zog am Mittwochabend seinen Ausblick zurück. Zur Jahresbilanz im Februar hatte der Vorstand angesichts des Ausbruchs des neuartigen Coronavirus in China bereits eine vorsichtige Prognose für gegeben und dabei sowohl einen Ergebnisanstieg- als auch einen Rückgang in Betracht gezogen. Brudermüller hatte damals aber schon vor den weltweiten Folgen des Virus gewarnt. Ursprünglich hatte BASF für dieses Jahr einen Umsatzanstieg auf 60 bis 63 Milliarden Euro sowie einen bereinigten operativen Gewinn (Ebit) zwischen 4,2 und 4,8 (Vorjahr: 4,5) Milliarden Euro prognostiziert.