FRANKFURT (dpa-AFX) - Kaufempfehlungen gleich zweier Analysten haben am Mittwoch die Aktien von BASF beflügelt. Sie stiegen am Vormittag um 3,8 Prozent auf 53,90 Euro und damit auf ein Hoch seit Anfang März, als sie gerade mitten im Coronavirus-Crash steckten. Die Experten von Jefferies und Pareto ermutigten die Anleger zum Zugreifen - in der Hoffnung, dass der BASF-Aktie in einer Erholungsphase von der Viruskrise eine besondere Rolle zukommt.

Passend zu allgemeinen Markterholung - der Dax steht mittlerweile wieder klar über 12 000 Punkten - äußerte sich Laurence Alexander vom Analysehaus Jefferies optimistisch, dass das Risiko für nochmals verschärfte Alltagsbeschränkungen in der Viruskrise nachlässt. Ermutigt sieht er sich davon, dass vermehrt in die medizinische Infrastruktur investiert wird, die Therapiemöglichkeiten größer werden und Impfstoffe in klinische Studien übergehen.

BASF empfiehlt Alexander nun mit einem deutlich nach oben korrigierten Kursziel von 66 Euro zum Kauf, da es in Zeiten der Konjunkturerholung ein klassisches Drehbuch mit einer zyklischen Rally in den ersten zwei bis drei Quartalen gebe - mit der Chemiebranche vorne dabei. Unter den hier beobachteten Werten weise BASF nach Solvay die zweithöchste Free-Cashflow-Rendite auf, die Kursentwicklung entspreche aber eher der einer defensiven Aktie.

Ähnliches ermutigte auch den Pareto-Experten Knud Hinkel zu einer neuen Empfehlung mit "Buy". Er sieht gleich vier gute Gründe, warum es trotz der Unsicherheiten und eines wohl desaströsen zweiten Quartals angebracht sei, jetzt in BASF zu investieren. Neben der bislang vergleichsweise milden Erholung zählte er das Aufwärtspotenzial bis zu seinem 65-Euro-Kursziel und die Bewertung dazu. Außerdem stiegen die Aktien für gewöhnlich früher als das allgemeine Stimmungsbild.

Im bisherigen Jahresverlauf haben die BASF-Papiere bis dato etwa ein Fünftel an Wert verloren, der Leitindex Dax dagegen nur 7,5 Prozent, was die Argumente der Experten untermauert. Seit dem Crash-Tief im März beläuft sich die Dax-Erholung auf fast die Hälfte, bei BASF jedoch nur auf 44 Prozent. Im Tief waren die Aktien im Zuge der Corona-Krise zu 37,36 Euro zu haben./tih/ag