"Mit unserer neuen Strategie setzen wir die Segel auf Wachstumskurs", sagte er am Dienstag in Ludwigshafen. Um schneller zu wachsen, wolle sich der Konzern noch stärker auf seine Kunden ausrichten. Strukturen und Prozesse sollen deutlich vereinfacht werden und das Portfolio geschärft werden. "Wir werden unsere Organisation verändern für mehr Kundenorientierung und Flexibilität." Dennoch wird sich das Ergebniswachstum des Chemiekonzerns in den kommenden Jahren abschwächen. Zwar soll das Betriebsergebnis vor Sondereinflüssen (Ebitda) jährlich um drei bis fünf Prozent steigen. Von 2012 bis 2017 wuchs es allerdings um durchschnittlich acht Prozent.

Anleger reagierten enttäuscht auf die Aussagen: BASF-Aktien verloren im frühen Handel 2,4 Prozent auf 67,32 Euro.

Rückenwind soll von einem neuen Programm kommen, das ab 2019 auf den Weg gebracht wird. Dieses soll ab Ende 2021 einen jährlichen Ergebnisbeitrag von zwei Milliarden Euro bringen und unter anderem Maßnahmen in Produktion, Logistik, Forschung und Entwicklung umfassen. Gleichzeitig will BASF mehr Geld ausgeben, um die Zuverlässigkeit seiner Anlagen zu erhöhen.

Insgesamt will der Konzern stärker wachsen als der Markt und peilt eine Steigerung des Absatzes über dem Wachstum der weltweiten Chemieproduktion an. Dabei setzt BASF auf Wachstum aus eigener Kraft, "aber auch, wo notwendig, durch Akquisitionen". "Das Hauptaugenmerk werden wir darauf legen, Prozesse effizient und zuverlässig zu gestalten. Geschäftsbereiche, in denen ein solcher Fortschritt nicht erreicht werden kann, werden wir gegebenenfalls veräußern", sagte Brudermüller, der kürzlich angekündigt hatte, das Bauchemiegeschäft auf den Prüfstand zu stellen.

Die Aktionäre sollen jedes Jahr eine höhere Dividende erhalten. Im Jahr 2025 wolle das Unternehmen rund 22 Milliarden Euro Umsatz mit Produkten, die einen substanziellen Beitrag zur Nachhaltigkeit leisten sollen, erzielen. Wichtiger Wachstumsträger sei zudem das Geschäft in Asien. "Unser neuer Verbundstandort in Zhanjiang, in der Provinz Guangdong, sowie die Erweiterung des Standorts Nanjing werden unser Wachstum in diesem dynamischen Markt maßgeblich voranbringen", sagte Brudermüller mit Blick auf die Wachstumspläne in China.

Der neue BASF-Chef hatte bereits zu seinem Amtsantritt im Mai erklärt, dass mit dem Wechsel an der Konzernspitze keine großen strategischen Veränderungen bei BASF zu erwarten seien. Er wolle aber das Tempo für Innovationen erhöhen und die technologische Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens stärken.