LUDWIGSHAFEN (dpa-AFX) - Der BASF-Konzern sieht seine geplante Milliardeninvestition in China auch als Fingerzeig für eine mögliche weitere Verbesserung der bilateralen Wirtschaftsbeziehungen. "Das Signal der chinesischen Seite, dass wir diesen Standort in alleiniger Verantwortung betreiben können, freut uns sehr", sagte BASF-Chef Martin Brudermüller am Dienstag in Ludwigshafen. "Es wäre ein starkes Zeichen dafür, dass Unternehmen auf eine weitere Öffnung in den Wirtschaftsbeziehungen zwischen China und Deutschland setzen können."

Eine ausländische Firma konnte bis vor kurzem an einer solchen Anlage in China nur einen bestimmten Anteil halten. Nun wurde dieser Zwang gelockert, und es könnten mehr Alleingänge wie bei BASF möglich sein.

"Unser neuer Verbundstandort wäre ein wichtiger Schritt, um an der Öffnung der chemischen Industrie in China teilhaben zu können", betonte Brudermüller. Er sprach von einem "großen Vertrauensbeweis".

Das Unternehmen schätzt die Investitionssumme bis zum Abschluss des Projekts um das Jahr 2030 auf bis zu zehn Milliarden US-Dollar (rund 8,5 Mrd Euro). Es wäre dem Konzern zufolge die größte Investition in der Firmengeschichte und der drittgrößte BASF-Standort weltweit.

In China werde das Wachstum der globalen Chemieproduktion bestimmt, sagte Brudermüller. "Hier werden auch ganz wesentliche Impulse für Innovationen in der Chemie gesetzt werden." Das Projekt soll in einer ersten Stufe petrochemische Anlagen umfassen. Guangdong gilt mit etwa 110 Millionen Einwohnern als Chinas wohlhabendste Provinz.

Beide Seiten hatten im Beisein von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und des chinesischen Regierungschefs Li Keqiang am Montag in Berlin eine unverbindliche Absichtserklärung unterzeichnet./wo/DP/fba