FRANKFURT (dpa-AFX) - Europäische Chemiewerte haben am Donnerstag positiv auf zwei Analystenkommentare reagiert. Der Stoxx Europe 600 Chemicals war mit einem Plus von rund 0,8 Prozent zweitbester Branchenindex in Europa.

Unter den deutschen Werten ging es an der Dax-Spitze für die zum Umtausch eingereichten Linde-Aktien um 2,4 Prozent nach oben. Sie setzten damit ihren seit Anfang Januar bestehenden Aufwärtstrend fort. Dies gilt auch für die Papiere von BASF, die sich am Donnerstag um 0,5 Prozent verteuerten. Die Aktien des Dünger- und Salzkonzerns K+S kletterten im MDax um 0,3 Prozent nach oben.

Auf den internationalen Börsenparketts standen die Anteilsscheine des norwegischen Düngemittelkonzerns Yara mit einem Plus von 2,1 Prozent weit oben im Branchentableau. Die Papiere des britischen Herstellers von Fahrzeugkatalysatoren, Johnson Matthey, rückten um 1,2 Prozent vor. Die Aktien des Schweizer Aromen- und Duftstoffproduzenten Givaudan stiegen um 0,8 Prozent.

Angetan hat es den Anlegern vor allem eine optimistische Studie der Deutschen Bank. Analyst Tom Jones rechnet darin für die Chemiebranche mit weiter steigenden Gewinnschätzungen. Er verwies auf den Ölpreisanstieg, sinkende Zollschranken in China sowie weniger negative Währungseffekte als Gewinntreiber. Zudem seien die kurzfristigen Nachfragetrends in der Branche trotz einiger konjunktureller Befürchtungen immer noch gut, so Jones.

Eine zusätzliche Stütze für viele Aktien dürften laut dem Deutsche-Bank-Experten auch Übernahmen und Fusionen sein - wie etwa beim Gasekonzern Linde, der derzeit auf seinen geplanten Zusammenschluss mit dem US-Konkurrenten Praxair hinarbeitet. Jones zählt Linde zu den sechs aussichtsreichsten Branchenvertretern insgesamt. Die anderen sind Arkema, DSM, Evonik, Symrise und BASF.

Die Aktien der Ludwigshafener wurden am Donnerstag auch von der britischen Investmentbank Barclays in den Favoritenkreis aufgenommen. Analyst Sebastian Satz glaubt, dass dem Chemiekonzern eine weitere Wachstumsphase bevorsteht - beflügelt von steigenden Produktionsvolumina, steigenden Margen und Zukäufen. Er hob deshalb seine BASF-Gewinnschätzungen (EPS) für die Jahre 2018 bis 2020 deutlich an. Mit seinem neuen Kursziel von 105 Euro signalisiert er noch fast 19 Prozent Luft nach oben./edh/ag/mis