Zürich (awp) - Barry Callebaut hat zur Jahresmitte bei seinen Schokoladenverkäufen nach einem schleppenden Jahresstart Tempo aufgenommen. Zudem verdiente der weltgrösste Schokoladenhersteller in der ersten Hälfte seines Geschäftsjahres 2018/19 deutlich mehr als im Vorjahreshalbjahr.

Barry Callebaut verkaufte von September bis Februar 1,047 Millionen Tonnen Schokolade, ein Plus von 2,4 Prozent. Auch dank höheren Rohwarenpreisen ging es mit dem Umsatz des weltgrössten Schokoladeherstellers mit 3,5 Prozent auf 3,7 Milliarden Franken noch stärker bergauf. Ohne Währungseffekte wäre das ein Zuwachs von 6 Prozent, wie der Schokoladenhersteller am Donnerstag mitteilte.

Auch die Profitabilität zog an: Der Bruttogewinn legte dank einem unterstützenden Marktumfeld und einem verbesserten Produktmix um 5,7 Prozent auf 584,8 Millionen zu. Der Betriebsgewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) erhöhte sich um rund 9 Prozent auf 301,3 Millionen Franken. Damit sei das Volumenwachstum deutlich übertroffen worden, was vor allem höheren Bruttogewinn und dem verbesserten Kostenmanagement zu verdanken sei, schrieb Barry Callebaut.

Niedrigere Steuern

Unter dem Strich verdiente der Konzern 199,1 Millionen Franken, das ist gar ein Plus von 15,1 Prozent. Dazu trugen vor allem tiefere Steuern bei. Allerdings hatte im Vorjahr noch ein Einmaleffekt im Zusammenhang mit Steuerreformen in Belgien und den USA das Ergebnis belastet. Um diesen Effekt bereinigt wuchs der Reingewinn noch um knapp 9 Prozent.

Mit den Zahlen hat das Unternehmen die Erwartungen der Finanzgemeinde bei Umsatz- und Gewinnzahlen übertroffen. Von der Nachrichtenagentur AWP befragte Analysten hatten im Schnitt mit einem Umsatz von 3,6 Milliarden Franken, einem Volumenwachstum von 2,4 Prozent, einem EBIT von 291,9 Millionen und einem Reingewinn von 194,9 Millionen Franken gerechnet.

Noch im ersten Quartal hatte der Schokoladenproduzent die Markterwartungen klar enttäuscht. Allerdings stellte das Unternehmen damals eine Beschleunigung in den folgenden Quartalen in Aussicht. Grund dafür ist unter anderem, dass mehr Unternehmen ihre Produktion an Barry Callebaut auslagern.

Für das laufende Geschäftsjahr per Ende August erwartet Barry-Callebaut-Chef Antoine de Saint-Affrique laut Mitteilung eine weitere Beschleunigung der Verkaufsdynamik. "Daher sind wir zuversichtlich, dass wir unsere aktuellen Mittelfristziele erreichen können." Im Januar hatte Barry Callebaut bisherigen Mittelfristziele bis 2021/22 verlängert, die Ende Geschäftsjahr ausgelaufen wären. Mittelfristig will Barry Callebaut ein jährliches Verkaufsmengenwachstum von 4 bis 6 Prozent sowie eine über diesem Wachstum liegende EBIT-Steigerung in Lokalwährungen erzielen.

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