Zürich (awp) - Der weltgrösste Schokolade-Produzent Barry Callebaut (BC) hat im ersten Semester des laufenden Geschäftsjahres 2017/18 die Verkaufsmenge deutlich gesteigert. Das bereits im ersten Quartal hohe Wachstumstempo konnte dabei im zweiten gehalten werden. Mit Unterstützung des Produkt- und Kundenmix sowie dank der besseren Marktbedingungen wurde entsprechend auch klar mehr verdient. Der mittelfristige Ausblick zu Umsatz- und EBIT-Wachstum wurde derweil bestätigt.

Die Verkaufsmenge erhöhte sich in der Periode von September bis Februar um 8,0 Prozent auf gut 1,02 Mio Tonnen. Das hohe Wachstumstempo aus dem ersten Quartal, als ebenfalls ein Plus von 8,0% erreicht wurde, legte im zweiten mit einem Plus von 8,1% gar noch einen Tick zu.

Insgesamt wuchs BC wiederum deutlich schneller als der globale Schokolademarkt, der in der Berichtsperiode gemäss Branchenzahlen um 2,5% anzog. Der Umsatz, der zu einem guten Teil von der Kakaopreis-Entwicklung abhängt, stieg derweil um 0,3 Prozent auf 3,55 Mrd Franken. Das Minus in Lokalwährungen von 1,8% ist entsprechend auf tiefere Preise für Kakao und andere Rohwaren zurückzuführen.

Das Volumenwachstum sei von allen wichtigen Wachstumstreibern gestützt worden, heisst es in einer Mitteilung vom Mittwoch. So legten die Bereiche Gourmet & Spezialitäten (+7,1%), Outsourcing (+8,1%) und Schwellenländer (+11,0%) allesamt klar zu.

GEWINN MARKANT ÜBER VORJAHR

Auch auf Gewinnstufe verbesserte sich der Zürcher Konzern klar. Der Betriebsgewinn auf Stufe EBIT avancierte um rund 16 Prozent auf 276,8 Millionen, ohne die positiven Einmaleffekte vom Vorjahr erhöhte sich der Betriebsgewinn gar um knapp einen Viertel. Der Konzerngewinn lag mit 173 Mio um knapp 22 Prozent über dem Vorjahreswert. Mit den vorgelegten Zahlen hat BC den AWP-Konsens auf der wichtigen Volumenebene geschlagen, ebenso bei den Gewinnzahlen.

CEO Antoine de Saint-Affrique zeigt sich in der Mitteilung zufrieden: "Wir haben in den ersten sechs Monaten des laufenden Geschäftsjahres ein sehr starkes Ergebnis erzielt, das von allen Produktgruppen und Regionen sowie unseren wichtigsten Wachstumstreibern unterstützt wurde. Dies führte dank des vorteilhaften Mix, operativer Effizienz und besserer Marktbedingungen zur fortgesetzten Verbesserung unserer Profitabilität."

Regional betrachtet erhöhte sich die Verkaufsmenge in der Region Europa, Naher Osten und Afrika (EMEA) um knapp 10% auf über 471 Tonnen, während in Nord- und Süamerika ein Plus von 5,5% auf knapp 266 Tonnen herausschaute. Mit einer Zunahme um über 15% erreichte allerdings die mit einer Verkaufsmenge von 54 Tonnen kleinste Region Asien/Pazifik das stärkste Wachstum. Die Verkäufe an Drittkunden (Bereich Global Cocoa) mit einem Anteil von etwas unter einem Viertel am Gesamtvolumen legten um 6,2% auf über 231 Tonnen zu.

Die Preise für Kakaobohnen lagen in der Berichtsperiode um gut 23% unter dem Niveau des Vorjahres. Ein geringerer Kakaobohnenüberschuss als erwartet infolge eines leichten Rückgangs der Kakaoproduktion sowie die steigende Marktnachfrage und ebenso eine wachsende Finanzspekulation hätten indes zuletzt zu einem Aufwärtsdruck auf die Kakaopreise geführt, so die Mitteilung. Aufgrund der tieferen Kakaobohnenpreise und der höheren Preise für Kakaobutter habe sich die Combined Cocoa Ratio (das Verhältnis von Kakaobutter- und Kakaopulverpreis zum Kakaobohnenpreis) verbessert.

AUSBLICK BESTÄTIGT

Zum Ausblick sagt der CEO: "Wir sehen weiterhin eine gesunde Marktdynamik. Die gute Visibilität unseres Portfolios und die disziplinierte Umsetzung unserer 'Smart Growth'-Strategie stimmen uns zuversichtlich, dass wir unsere 4-Jahres-Ziele erreichen werden."

Angesichts der guten Zahlen bestätigte der Konzern den Ausblick bzw. die bestehenden Wachstums- und Finanzziele. Demnach wird im Durchschnitt bis und mit Geschäftsjahr 2018/19 ein Verkaufsmengenwachstum von 4 bis 6 Prozent p.a. und eine über diesem Wachstum liegende EBIT-Zunahme in Lokalwährungen angestrebt.

cf/rw