Zürich (awp) - Die Wettbewerbskommission (Weko) wird laut einem Medienbericht noch diese Woche eine Bussenserie gegen je zwei britische und zwei amerikanische Grossbanken verteilen. Die UBS entgeht laut dem Bericht der "Financial Times" einer Strafe, weil sie das Kartell verpfiffen hatte.

Die britischen Banken Barclays und Royal Bank of Scotland sowie die US-Banken JPMorgan und Citigroup müssten 90 Millionen Dollar wegen eines Devisenkartells bezahlen, schrieb die "Financial Times" am Donnerstag. Mitte Mai hatten bereits die EU-Wettbewerbshüter wegen Absprachen zur Manipulation der Devisenmärkte Strafen in der Höhe von 1,07 Milliarden Euro gegen mehrere Grossbanken verhängt. Die UBS erhielt in der EU ebenfalls Immunität.

Insgesamt hätten Finanzinstitutionen weltweit bereits 12 Milliarden Dollar an Bussen bezahlt, seit die Manipulationen der Wechselkurse 2013 erstmals bekannt wurden. Die Credit Suisse bestreite währenddessen die Anschuldigungen, hiess es weiter. Sowohl die Grossbanken als auch die Weko wollten gegenüber der FT keine Stellung nehmen.

Die Weko hatte die Untersuchung im Jahr 2014 nach einer Vorabklärung im Vorjahr eröffnet. Gemäss damaligen Angaben richteten sich die Ermittlungen gegen die UBS und die Credit Suisse, die Zürcher Kantonalbank, die Bank Julius Bär sowie die ausländischen Finanzinstitute JP Morgan Chase, Citigroup, Barclays Bank und Royal Bank of Scotland Group.

Vor drei Jahren hatte die Weko bereits mehrere Grossbanken wegen Absprachen bei der Festlegung von Referenzzinssätzen und Zinsderivaten gebüsst. Insgesamt verteilten die Wettbewerbshüter Bussen in Höhe von 99,1 Millionen Franken, bis dahin die höchste Busse, die die Weko je gegen Banken verhängt hat. Gebüsst wurden neben anderen internationalen Banken die Credit Suisse. Dagegen kam die UBS schon damals als Whistleblowerin ohne Strafe davon.

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