Trotz der Börsenturbulenzen im Schlussquartal und einer Milliardenstrafe wegen fauler Hypothekenpapiere in den USA verdiente das Institut unter dem Strich 1,4 Milliarden Pfund (1,6 Milliarden Euro), wie Barclays am Donnerstag mitteilte. 2017 war unter anderem wegen Milliardenbelastungen aus der US-Steuerreform ein Verlust von 1,9 Milliarden Pfund angefallen. Die Barclays-Aktie legte um mehr als vier Prozent zu.

Anleger feierten die Fortschritte beim Umbau der angeschlagenen Investmentbanking-Sparte. Trotz der Börsenturbulenzen im Schlussquartal steigerte sie den Gewinn dank eines starken Aktienhandels um 15 Prozent auf 2,6 Milliarden Euro, die Eigenkapitalrendite (Rote) 2018 verbesserte sich auf sieben Prozent von zwei Prozent. Im vierten Quartal schlug sich Barclays besser als viele Konkurrenten. Die Erträge im Handel mit Anleihen, Devisen und Rohstoffen sanken nur um sechs Prozent, während sie bei Goldman Sachs, Citi und JPMorgan um einen zweistelligen Prozentsatz einbrachen. Das ist Wasser auf die Mühlen von Barclays-Chef Jes Staley, der das Investmentbanking ausbauen will. Mit seiner Strategie stößt er auf Widerstand des aktivistischen Investors Edward Bramson, der eine Konzentration auf weniger riskante Geschäfte fordert.

Wie bereits HSBC und die Royal Bank of Scotland bildete auch Barclays Rückstellungen für den Brexit. Das britische Geldhaus legte 150 Millionen Pfund zur Seite.

Barclays zahlt eine Dividende von 6,5 Pence je Aktie und will weiteres Kapital an die Aktionäre ausschütten, wenn dies möglich ist. Allerdings sank die harte Kernkapitalquote auf 13,2 (13,3) Prozent - und sorgt für Zweifel, ob Dividendenerhöhungen und Aktienrückkäufe tatsächlich realistisch sind. Erst am Mittwoch hatte der Rivale Lloyds angekündigt, insgesamt vier Milliarden Pfund an die Anleger auszuschütten.