Wie der chinesische Mischkonzern am Dienstag mitteilte, soll der Verkauf rund zwei Milliarden Dollar (1,7 Milliarden Euro) in die Kasse spülen. Das Konglomerat hatte in den zurückliegenden Jahren für rund 50 Milliarden Dollar in aller Welt Beteiligungen erworben, darunter Anfang 2017 auch einen knapp zehnprozentigen Anteil an der Deutschen Bank.

Diesen reduzierte HNA zuletzt leicht und hält nun direkt und über komplexe Derivatestrukturen noch 9,2 Prozent an dem größten deutschen Geldhaus. Ein Sprecher des Wiener Finanzinvestors C Quadrat, über den HNA die Beteiligung verwaltet, hatte am Freitag erklärt, der Konzern bleibe "ein langfristiger Großinvestor der Deutschen Bank". Allerdings könne es in den nächsten Wochen zu Schwankungen der Beteiligungshöhe kommen - "im Zusammenhang mit der langfristigen Anpassung der Finanzierungsstruktur der Beteiligung an der Deutschen Bank."

Ende vergangener Woche hatte sich die Finanzsituation der laut einem Anleihenverkaufsprospekt auf einem Schuldenberg von 100 Milliarden Dollar sitzenden HNA etwas verbessert, nachdem die chinesische Citic Bank eine 3,2 Milliarden Dollar umfassende Kreditlinie gewährt hatte.

HNA ist wegen der undurchsichtigen Eigentümerstruktur ins Visier der Behörden geraten - die deutsche Finanzaufsicht BaFin prüft etwa ob der Konzern korrekte Stimmrechtsangaben gemacht hat, als er sich Anfang 2017 bei der Deutschen Bank eingekauft hat. HNA gehören unter anderem Fluglinien, Hotels und die Schweizer Bordverpflegungsfirma Gategroup, die demnächst an die Börse kommen soll.

Unternehmen in diesem Artikel : Deutsche Bank, Bank of China Ltd