Der Gewinn fiel im zweiten Quartal um zehn Prozent auf 2,2 Milliarden Dollar, wie das Institut am Donnerstag mitteilte. Die Konzernerträge sanken um drei Prozent auf 10,2 Milliarden Dollar. Dass der Einbruch nicht noch stärker ausfiel, hat Morgan Stanley Einsparungen und der Vermögensverwaltung zu verdanken, die einen Rekordgewinn einfuhr.

Um die Abhängigkeit von den schwankenden Börsen zu verringern, hat Konzernchef James P. Gorman sich einen Ausbau der Vermögensverwaltung auf die Fahnen geschrieben. Das zahlte sich nun aus: Die Erträge der Sparte, die inzwischen 43 Prozent zu den Konzerneinnahmen beiträgt, legten um 1,9 Prozent zu. Vor Steuern erzielte sie einen Rekordgewinn von 1,2 Milliarden Dollar.

Das half der Bank die Rückgänge im Investmentbanking zu dämpfen. Denn im Handel lief es für Morgan Stanley schlecht - noch schlechter als beim Erzrivalen Goldman Sachs. Im Aktienhandel fielen die Erträge um 14 Prozent, im Anleihenhandel um 18 Prozent. Viele Anleger halten sich wegen der Handelskonflikte und der Furcht vor einer Konjunktureintrübung zurück, auch das Geschäft mit Fusionen und Übernahmen schwächelt. Insgesamt schrumpften die Erträge von Morgan Stanley im Investmentbanking um 13 Prozent. Das spüren auch die Mitarbeiter im Geldbeutel: Die Kosten des Konzerns fielen um zwei Prozent auf 7,34 Milliarden Dollar, da Morgan Stanley weniger Geld für die Vergütung der Mitarbeiter aufwendete.

Die anderen US-Großbanken wie JP Morgan, Bank of America und Citigroup haben im Gegensatz zu Morgan Stanley und Goldman Sachs ein starkes Privatkundengeschäft. Sie konnten dank Zuwächsen im Geschäft mit den Verbrauchern die Schwäche im Anleihen- und Aktienhandel mehr als wett machen und ihre Gewinne steigern.