Uznach/Rapperswil (awp) - Die Bank Linth hat im ersten Halbjahr 2018 in allen Geschäftssparten zugelegt und die Gewinnzahlen deutlich gesteigert. Dabei profitierte sie von gesunkenen Sachkosten nach dem Abschluss von Umbauarbeiten. Für das Gesamtjahr gibt sich die zur LLB gehörende Regionalbank zuversichtlich und rechnet bei den derzeitigen Marktbedingungen mit einem "guten Ergebnis".

Die operative Verbesserung zeigte sich im Geschäftserfolg, der um 40 Prozent auf 18,1 Millionen Franken anstieg, wie den am Donnerstag publizierten Halbjahreszahlen der Bank Linth zu entnehmen ist. Das Institut konnte zudem die Reserven für allgemeine Bankrisiken mit einer Einlage von 3 Millionen verstärken. Unter dem Strich verblieb ein um 13 Prozent gestiegener Halbjahresgewinn von 12,2 Millionen Franken.

Geringerer Zinsaufwand

Im wichtigsten Geschäft, dem Zinsengeschäft, konnte die Bank Linth nicht zuletzt von gesunkenen Refinanzierungskosten profitieren. So konnte das Institut Pfandbriefe zu besseren Bedingungen ablösen, zudem erzielte sie Erträge aus der Bewirtschaftung der SNB-Freigrenze, innerhalb derer die Bank von Negativzinsen befreit ist, wie CEO David Sarasin an einer Medienkonferenz in Rapperswil erläuterte.

Erneut löste das Institut zudem ausfallrisikobedingte Wertberichtigungen auf, wenn auch in geringerem Mass als noch im Vorjahr. Der Netto-Erfolg aus dem Zinsengeschäft lag um 2,2 Prozent über dem Vorjahr bei 33,8 Millionen Franken.

Geringere Performance-Erträge

Im Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft stieg der Ertrag um 2,4 Prozent auf 9,9 Millionen Franken. Nach dem starken Anstieg von 15 Prozent im Vorjahr starte man nun von einer höheren Basis, sagte der Leiter Private Banking, Luc Schuurmans. Mit der schwächeren Entwicklung der Finanzmärkte im bisherigen Jahresverlauf gingen aber auch die performanceabhängigen Erträge zurück.

Auf der Aufwandsseite blieben die Personalkosten weitgehend stabil, während sich die Sachkosten mit einem (-5,3 Prozent) deutlich zurückbildeten. 2017 waren noch Zusatzkosten durch den Umbau des Hauptsitzes in Uznach und der Sanierung des Gebäudes in Rapperswil angefallen. Insgesamt lag der Geschäftsaufwand mit 29,8 Millionen um 2,6 Prozent unter dem Vorjahr. Auch im zweiten Halbjahr 2018 will die Bank aber weiter in ihren Umbau und in die Modernisierung des Geschäftsstellennetzes investieren.

Hypothekenwachstum unter Markt

Die Kundenausleihungen stiegen in den ersten sechs Monaten leicht um 0,5 Prozent auf 5,9 Milliarden Franken. Die Hypothekarforderungen wuchsen dabei mit einem Plus von 1,0 Prozent etwas unter dem Gesamtmarkt, wie CEO Sarasin einräumte: Die Bank habe sich bei einigen Geschäfte zurückgehalten. Für das zweite Halbjahr rechne er allerdings damit, dass sich die Hypothekenvergabe mit dem Gesamtmarkt entwickle.

Am Immobilienmarkt sehen die Bank Linth-Verantwortlichen gewisse Korrekturen in einige Preissegmenten wie auch bei den Mieten. Auch in der Bauwirtschaft sehe man, dass die Bücher nicht mehr so voll seien wie noch vor einem Jahr. Weiterhin aktiv seien am Immobilienmarkt allerdings die institutionellen Anleger, die "in Liquidität schwimmen".

Die Bank verbuchte ausserdem im Halbjahr einen Neugeldzufluss von 109 Millionen Franken. Die verwalteten Kundenvermögen blieben mit 7,0 Milliarden allerdings praktisch konstant.

Umstellung weiterer Geschäftsstellen

In der zweiten Jahreshälfte will die Bank die Umstellung weiterer Geschäftsstellen auf ihr Konzept der "Bank der Zukunft" vorantreiben, wie CEO Sarasin erklärte. Ein positives Fazit zog Sarasin über den Anfang Jahr eröffneten neuen Standort Frauenfeld, der als Beratungsstandort für Firmen- und Privatkunden - ohne einen Bancomaten - konzipiert ist. Die Eröffnung neuer Filialen ist vorerst nicht geplant.

tp/ra