Übernommen würden qualifizierte Kunden und deren Beraterteams, die auf Privatkunden in Israel und Europa spezialisiert seien, teilte die schweizerisch-brasilianische Bank am Dienstag mit. Die Transaktion hat nach Angaben der Bank Hapoalim einen Wert von 27 bis 33 Millionen Franken und dürfte in der ersten Hälfte 2018 abgeschlossen werden.

Hapoalim hat sich dazu entschlossen, die Aktivitäten in der Schweiz zu verkaufen, die in den Fokus der US-Steuerbehörden gerückt waren. Die USA werfen der Bank vor, in der Schweizer Niederlassung US-Bürgern bei der Steuerflucht geholfen zu haben. Dafür hat die Bank bereits rund 200 Millionen Dollar zur Seite gelegt. Eine Einigung mit den US-Behörden wird in den kommenden Monaten erwartet. Es sei möglich, dass der Betrag, den die Bank dafür aufwenden müsse, signifikant höher als die getätigte Rückstellung ausfallen werde, sagte Hapoalim in einer Mitteilung an die Börse in Tel Aviv.

Israels Aufsichtsbehörden haben die Banken des Landes dazu aufgefordert, ihre Tätigkeiten im Ausland zu reduzieren und die Niederlassungen genauer zu kontrollieren. Die Schweizer Banken befinden sich seit mehreren Jahren im Steuerstreit mit den USA. Die meisten Banken haben sich inzwischen mit den Behörden geeinigt und hohe Bussen bezahlt.