Basel (awp) - Die Bâloise hat im ersten Halbjahr 2018 im Vergleich zum sehr guten Vorjahresergebnis weniger verdient. Während sich die meisten Segmente solide entwickelt haben, hat eine Verstärkung der Reserven im deutschen Haftpflichtgeschäft das Resultat belastet.

Die Reservestärkung drückte mit 32,4 Millionen Franken auf das Ergebnis, und so rutschte der Gewinn der Bâloise auf 269,7 Millionen Franken nach zuvor knapp 300 Millionen ab, wie der Versicherer am Dienstag mitteilte. Die Gruppe verfehlte somit die Vorgaben der Analysten, die im Durchschnitt mit einem Gewinn in Höhe von 284 Millionen gerechnet hatten. Das Geschäftsvolumen sank aufgrund der vorsichtigen Zeichnungspolitik um 3,6 Prozent auf 5,47 Milliarden.

Der Ergebnisrückgang zeigt sich aufgrund der Reserveaufstockung besonders im tieferen Ergebnis der Sparte Nichtleben. Da verschlechterte sich der im Geschäft massgebende Schaden-Kosten-Satz um 4,4 Prozentpunkte auf 94,1 Prozent. Ohne den Sondereffekt aus dem sich in der Abwicklung befindenden deutschen Geschäftsteil hätte die Bâloise einen Satz von 91,1 Prozent erreicht, der im angestrebten Zielbereich von 90 bis 95 Prozent liegt.

Insgesamt hat sich die Lage in Deutschland, wo die Bâloise das kommerzielle Industriegeschäft abbaut und dafür sowohl das KMU- als auch das Retail-Geschäft ausbaut, jedoch verbessert. Der bereinigte Schaden-Kostensatz ist mit 96,4 Prozent in den Zielbandbereich von 96 bis 98 Prozent gerückt.

Konzernchef Gert De Winter zeigt sich trotz Ergebnisrückgang zuversichtlich, dass sich die Bâloise im zweiten Halbjahr gut entwickeln wird. Auch habe die Gruppe zuletzt jeden Monat mindestens ein neues innovatives Versicherungsprodukt auf den Markt gebracht und sei zukunftsträchtige Kooperationen eingegangen. "Dieses Tempo zeigt eindrücklich auf, dass die Bâloise die Herausforderungen der Zukunft aktiv angeht und mit ihrer Strategie "Simply Safe" weiter agil für künftige Erfolge arbeitet."

Im Rahmen des "Simply Safe"-Programms zielt die Bâloise darauf ab, bis 2021 eine Million neue Kunden dazuzugewinnen und Barmittel in Höhe von 2 Milliarden Franken zu erarbeiten.

mk/rw