Statt einer Umsatzrendite von 6,8 bis 7,3 Prozent vor Steuern und Zinsen (Ebit-Marge) sei 2018 nur noch mit 5,8 bis 6,3 Prozent zu rechnen, teilte das Unternehmen am Mittwoch in Bietigheim-Bissingen mit. Das entspricht einem operativen Gewinn von 218 bis 249 Millionen Euro, bisher hatte Dürr bis zu 288 Millionen in Aussicht gestellt. Gründe für die Abstriche seien die Einstellung des defizitären Geschäfts mit Mikro-Gasturbinen zur dezentralen Energieerzeugung und der Umbau der Produktion am Stammsitz der Dürr-Tochter Homag in Schopfloch, die Maschinen zur Holzbearbeitung herstellt.

Die Aufgabe der Gasturbinen-Produktion koste 17 Millionen Euro, Homag werde zehn Millionen Euro weniger operativen Gewinn (Ebit) erwirtschaften als geplant. Einschließlich zusätzlicher Beratungskosten summierten sich die Belastungen auf 35 Millionen Euro. An der Umsatzprognose von 3,75 bis 3,95 Milliarden Euro nach der Übernahme des Abluftreinigungstechnik-Spezialisten Megtec in den USA ändere sich nichts. Die Umwelttechnik-Sparte, die durch Megtec einen großen Sprung nach vorne gemacht habe, soll bis 2021 um 100 Millionen auf 500 Millionen Euro wachsen. Dürr hatte Megtec im Juni für 110 Millionen Euro von Babcock & Wilcox übernommen.

Weitere große Zukäufe seien aber nicht in Sicht, weil viele Unternehmen zu teuer geworden seien, erklärte Dürr. Eine große Übernahme sollte den Umsatz bis 2020 auf fünf Milliarden Euro hieven, bei einer Ebit-Marge von acht bis zehn Prozent. Nun begnügt sich der Anlagenbauer mit 4,0 bis 4,2 Milliarden Euro Umsatz und einer Marge von sieben bis acht Prozent.

Börsianer zeigten sich davon ernüchtert: Die Dürr-Aktie ging innerhalb von fünf Minuten um 9,6 Prozent auf 30 Euro in die Knie. Im Späthandel beschleunigte sich das Minus weiter.