BERLIN (dpa-AFX) - Der Medienkonzern Axel Springer will 2019 weiter wachsen, ohne sein lukratives Digitalgeschäft abzuspalten. "Wir investieren in neue und bestehende Produkte", sagte Konzernchef Mathias Döpfner am Donnerstagabend in Berlin. Eine Abspaltung des Digitalgeschäfts sei "gar kein Thema", betonte Döpfner.

Die strategische Ausrichtung des Konzern habe an Klarheit gewonnen. Springer wolle sich auch zukünftig auf die zwei Säulen Journalismus und Kleinanzeigen konzentrieren. Das Medienhaus plant zudem ein neues Printmagazin. Das Blatt mit dem Titel "Bild Politik" soll ab Frühjahr 2019 wöchentlich erscheinen und auf emotionale Art politische Themen beleuchten.

Zuvor hatte Döpfner auf dem Investorentag des Medienunternehmens am Mittwoch gesagt, dass er die Konzernstruktur stetig einer Überprüfung unterziehe. In Medienberichten wurde dies dahingehend ausgelegt, dass im Zuge dessen auch das lukrative Digitalgeschäft abgespalten werden könnte.

Der Bereich der digitalen Kleinanzeigen (Classifieds Media), zu dem etwa das Jobportal Stepstone und mehrere Immobilienportale gehören, mache mittlerweile zwei Drittel des Konzernergebnisses aus, sagte Döpfner. Das Printgeschäft sei zwar rückläufig, aber robust. Springer stemme sich mit aller Macht gegen den Schwund.

Als positive Beispiele nannte Döpfner den Zuwachs bei digitalen Bezahlangeboten. So hätten "Bildplus" und "Weltplus" zusammen mehr als 500 000 Abonnenten. International habe sich das englischsprachige Wirtschaftsnachrichtenangebot "Business Insider" etabliert. In Europa habe die News App Upday mittlerweile pro Monat 25 Millionen Nutzer in 16 Ländern. Die Nachrichtenplattform für Smartphones und Smartwatches war vor zwei Jahren in vier Ländern gestartet./elm/men/stw