LONDON (dpa-AFX) - Die Neubewertung der Aurubis-Aktien stößt bei der US-Investmentbank Morgan Stanley auf Kritik. Der Markt habe den Aktienkurs der Hamburger Kupferhütte in Erwartung höherer Schätzungen im Zuge steigender Rohstoffpreise so nach oben getrieben, als wäre der Konzern ein Minenbetreiber, schrieb Analyst Reinout Goossens in einer aktuellen Studie.

Höhere Schätzungen seien bislang aber ausgeblieben. Um die aktuelle Bewertung zu rechtfertigen, müssten er und seine Analystenkollen die Prognosen für das operative Ergebnis um 30 bis 50 Prozent anheben. Dies sei jedoch beim Blick auf die zyklischen und strukturellen Gewinntreiber deutlich zu ambitioniert.

VERBESSERUNGEN REICHEN NICHT AUS

Zwar verbesserten sich derzeit einige zyklische Treiber zusammen mit freundlicheren Schrott- und Schwefelsäure-Märkten moderat, aber eine Wiederholung des Superzyklus erscheine höchst unwahrscheinlich. Darüber hinaus mache die Euro-Aufwertung zum US-Dollar eine Gewinnerholung teilweise wieder wett. Das Effiziensteigerungsprogramm von Aurubis sei zwar hilfreich, erscheine aber ebenfalls zu ambitioniert angelegt.

Der Experte stufte die Aurubis-Titel von "Equal-weight" auf "Underweight" ab. Das Kursziel beließ er auf 54 Euro. Der aktuelle Kurs von 71,79 Euro liegt um rund 33 Prozent darüber.

Gemäß der Einstufung "Underweight" erwartet Morgan Stanley eine unterdurchschnittliche Gesamtrendite der Aktien im Vergleich zu den anderen von der Bank beobachteten Werten derselben Branche. Zugrunde gelegt wird ein Zeitraum zwischen 12 und 18 Monaten./ajx/la/das

Analysierendes Institut Morgan Stanley.