FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Rückschlag der Aktien des Kupferkonzerns Aurubis hat sich am Dienstag nach skeptischen Analystenkommentaren beschleunigt. Die Papiere knickten als Schlusslicht im Index der mittelgroßen Werte MDax um 5,20 Prozent auf 67,97 Euro ein, nachdem Analyst Marc Gabriel vom Bankhaus Lampe seine Kaufempfehlung kassiert und sie um gleich zwei Stufen auf "Verkaufen" abgestuft hatte. Weniger hatten die Aktien zuletzt Ende Juni gekostet.

Die Papiere hatten in den vergangenen Monaten stark von der Erholung des Kupferpreises profitiert. Zwar liegt der Preis immer noch rund ein Drittel höher als vor einem Jahr, doch bröckelte der Kurs in den vergangenen Wochen bereits ein gutes Stück weit ab. Im Zuge dessen war auch die Aurubis-Aktie von ihrem Anfang September erreichten Rekordhoch bei 79,29 Euro zurückgefallen.

Analyst Gabriel sieht auf dem aktuellen Kursniveau das bestmögliche Szenario in den Aktienkurs eingepreist und rät zu Gewinnmitnahmen. "Die meisten Ergebnistreiber waren zuletzt zwar vorteilhaft für Aurubis, doch weiter rückläufige Verarbeitungsentgelte dürften die Ergebnisse belasten", erklärte der Experte. Er senkte seine Prognosen deutlich und sieht mit seinem neuen Kursziel von 59 Euro aktuell rund 13 Prozent Kursrisiko.

Das gleiche Kursziel setzt nun auch Analyst Menno Sanderse von der US-Investmentbank Morgan Stanley an. Er wurde zwar auch wegen neuer Wechselkurserwartungen und einer Verschiebung des Bewertungszeitraumes etwas optimistischer - das alte Ziel lag bei 54 Euro - blickt aber weiterhin vorsichtig auf den Kupferpreis und sieht für diesen Risiken. Er stuft Aurubis unverändert mit "Underweight" ein.

Trotz des jüngsten Kursrückschlags zählen die Aurubis-Aktien auf Sicht zwölf Monate mit einem Plus von mehr als 34 Prozent weiterhin zu den gefragteren Werten im MDax. Der Index der mittelgroßen Werte legte im gleichen Zeitraum um rund 20 Prozent zu./mis/ag/jha/