HAMBURG (dpa-AFX) - Niederige Raffinierlöhne für Altkupfer und Produktionsausfälle belasten den Metallkonzern Aurubis im laufenden Geschäftsjahr noch stärker als bereits angekündigt. Hinzu kam eine im zweiten Geschäftsquartal schwächere Nachfrage für Flachwalzprodukte, das eigentlich an die Wieland Werke verkauft werden sollte. Die EU-Wettbewerbshüter hatten das allerdings untersagt. Das operative Vorsteuerergebnis dürfte im laufenden Geschäftsjahr um mehr als 15 Prozent sinken nach 329 Millionen Euro im vergangenen Jahr, teilte das Unternehmen am Freitagnachmittag in Hamburg mit.

Konzernchef Jürgen Schachler, der sein Amt Mitte 2019 an Roland Harings übergeben wird, hatte bei der Vorlage der Zahlen für das erste Geschäftsquartal im Februar noch einen nur "moderaten" Rückgang des operativen Vorsteuerergebnisses - laut Unternehmensdefinition ein Minus von 5,1 bis 15 Prozent - in Aussicht gestellt.

Aurubis macht auch die durch Wartungen hervorgerufenen Produktionspausen für den erwarteten Rückgang verantwortlich. Bereits im Auftaktquartal hatten ungeplante Stillstände an den Standorten Hamburg, Pirdop und Lünen belastet.

Im zweiten Geschäftsquartal erzielte Aurubis vorläufigen Resultaten zufolge ein operatives Ergebnis vor Steuern in Höhe von 63 Millionen Euro. Das sind 41 Prozent weniger als vor einem Jahr. Darin enthalten sei auch ein einmaliger Ertrag von 20 Millionen Euro aus dem untersagten Verkauf der Sparte für Flachwalzprodukte.

Der Aktienkurs des MDax-Konzerns brach auf die Nachricht hin um rund 10 Prozent ein. Allerdings hatte das Unternehmen bereits im Februar auf einige Ungewissheiten beim Ausblick hingewiesen. So hatte Schachler betont, dass niedrige Metallpreise zu einem geringeren Altkupfer-Angebot führen und damit die Raffinierlöhne belasten könnte. Diese erhält Aurubis von den Bergbaukonzernen für seine Dienstleistungen sowie für das Einschmelzen von Altkupfer.

Die Vorlage des vollständigen Geschäftsberichts für das erste Halbjahr 2018/19 ist für den 15. Mai geplant./mis/fba/he