BRÜSSEL (dpa-AFX) - Die EU-Wettbewerbshüter nehmen die geplante Übernahme der belgisch-spanischen Metallo-Gruppe durch den Hamburger Kupferkonzern Aurubis vertieft unter die Lupe. Wegen Wettbewerbsbedenken werde eine eingehende Untersuchung eingeleitet, teilte die EU-Kommission am Dienstag in Brüssel mit. Durch die Übernahme könne der Wettbewerb beim Ankauf von Kupferschrott beeinträchtigt werden, hieß es.

"Die Nachfrage nach Kupfer dürfte steigen, unter anderem aufgrund der wachsenden Bedeutung von Elektroautos", sagte die zuständige EU-Kommissarin Margrethe Vestager. "Eine gut funktionierende, wettbewerbsfähige Kupfer-Recycling-Industrie spielt eine zentrale Rolle bei der Deckung des künftigen Bedarfs der europäischen Industrie und der Begrenzung der Umweltauswirkungen."

Die Kommission werde den Zusammenschluss der beiden führenden Kupfer-Aufarbeitungs-Unternehmen sorgfältig prüfen, sagte Vestager weiter. Die Wettbewerbshüter haben dafür 90 Arbeitstage Zeit - bis zum 3. April 2020.

Aurubis will Metallo für 380 Millionen Euro übernehmen, um sich breiter aufzustellen. Die Hamburger hatten im dritten Quartal einen deutlichen Gewinneinbruch verzeichnet. Grund war unter anderem die lahmende Weltwirtschaft./asa/DP/nas