(neu: Schlusskurse, weitere Analystenstimme)

FRANKFURT (dpa-AFX) - Eine Gewinnwarnung von Aurubis hat den Aktien der Hamburger Kupferschmelze am Montag hohe Verluste eingebrockt. Sie sackten mit 45,46 Euro auf den tiefsten Stand seit Sommer 2016 und gingen als Schlusslicht im freundlichen MDax mit 45,82 Euro und einem Minus von 13,19 Prozent aus dem Handel. Nach ihrem Rekordhoch von Ende Januar dieses Jahres verlief die Aktienkurs-Entwicklung ernüchternd. Das Minus beläuft sich seither auf mehr als 47 Prozent.

Laut Aurubis wird wohl im gerade angelaufenen Geschäftsjahr das operative Ergebnis vor Steuern moderat sinken. Als "moderat" bezeichnet Aurubis einen Rückgang von 5,1 bis 15 Prozent. Damit werde der Konzern die Markterwartungen von aktuell 330 Millionen Euro für 2018/19 (per Ende September) verfehlen, hieß es. Als Grund für die schwächere Entwicklung nannte Aurubis "verschiedene ungeplante Stillstände" an den Standorten Hamburg, Lünen und Pirdop. Diese belasteten das saisonal ohnehin schwächere erste Geschäftsquartal zusätzlich.

Drei Stillstände in nur einem Quartal erstaunten ihn etwas, schrieb Baader-Bank-Analyst Christian Obst in einer ersten Reaktion. Hinzu kämen möglicherweise niedrigere Schmelz- und Raffinierlöhne und das Risiko sinkender Schwefelsäure-Preise. Es dürfte etwas Zeit brauchen, bis sich der Aktienkurs wieder stabilisiere.

Während Obst bei seinem "Hold"-Votum blieb, änderte Analyst Dirk Schlamp von der DZ Bank seines von "Kaufen" auf "Halten". Die Gewinnwarnung sei eine "negative Überraschung", schrieb der Experte.

Auch für Goldman-Sachs-Analyst Eugene King sind die Schmelz- und Raffinierlöhne ein Thema. Mit der für 2019 zwischen dem chinesischen Kupferhersteller Jiangxi Copper und dem Bergbaukonzern Antofagasta getroffenen Vereinbarung für geringere Schmelz- und Raffinierlöhne habe Aurubis nicht gerechnet, weshalb der Abwärtsdruck noch zunehmen dürfte./ajx/she