"Das reduzierte Produktionsvolumen am Standort Ingolstadt lässt sich ohne diese Dauernachtschicht langfristig erreichen und stellt so eine wirtschaftlichere Schichtfahrweise sicher", teilte der Oberklasse-Hersteller am Dienstag mit. Die Mitarbeiter aus der betroffenen Montage-Linie 1 würden für neue Fahrzeugprojekte wie den Neuanlauf der Audi A3 Limousine und des Audi A3 Sportback dringend gebraucht. Betriebsratsangaben zufolge sind von der Streichung der Dauernachtschicht etwa 470 Mitarbeiter betroffen sowie angrenzende Tätigkeiten, die sich aktuell noch nicht beziffern ließen.

Audi-Gesamtbetriebsratschef Peter Mosch betonte, unabdingbar sei, dass die Zusage zur Beschäftigungssicherung bis 2025 eingehalten werde. "Die aktuelle Lage ist nicht von der Belegschaft verschuldet. Die Bewältigung der Dieselkrise sowie der gleichzeitig stattfindende Umbruch zu neuen Mobilitätskonzepten sind große Herausforderungen", so Mosch. In diesem Zusammenhang weise der Betriebsrat aber ausdrücklich auf die vom Vorstand gegenüber der Belegschaft gemachten Zusagen vom November 2017 hin. Dies beträfe neben der Beschäftigungssicherung die Einrüstung von E-Fahrzeugen an beiden deutschen Standorten und die Auslastung der Werke.

Der neue Audi-Chef Bram Schot hatte zuletzt Belegschaft und Management auf harte Zeiten eingestimmt. Mit einer verstärkten Zusammenarbeit innerhalb des VW-Konzerns und einem Stellenabbau will der Niederländer in den kommenden Jahren bis zu 15 Milliarden Euro herausholen, zehn Milliarden davon über Kostensenkungen. Wie viele der 90.000 Arbeitsplätze bei Audi in Gefahr seien, wollte er aber nicht sagen.