München (awp/awp/sda/reu) - Der Einsturz einer Autobahnbrücke in Genua hat den italienischen Infrastruktur-Investor Atlantia bisher mehr als eine halbe Milliarde Euro gekostet. Der Abriss und der Wiederaufbau der Brücke, Entschädigungen an die Familien der Opfer, an die Verletzten und andere Betroffene sowie die Mautausfälle rund um den Unglücksort in der Hafenstadt hätten das Ergebnis 2018 mit 513 Millionen Euro belastet, erklärte Atlantia am Donnerstag bei der Vorlage der Geschäftszahlen.

Die Holding, an der die Familie Benetton massgeblich beteiligt ist, hält 88 Prozent der Anteile am Autobahnbetreiber Autostrade per l'Italia. Der Rest liegt bei Investoren wie dem Münchner Versicherer Allianz.

Bei dem Brückeneinsturz waren Mitte August 43 Menschen ums Leben gekommen. Trotz des Unglücks stieg der operative Gewinn (Ebitda) von Atlantia im abgelaufenen Jahr um zwei Prozent auf 3,77 Milliarden Euro. Dem Unternehmen gehören neben Autostrade Mautstrassen in 15 weiteren Ländern sowie die Flughäfen in Rom und Nizza. Der operative Umsatz kletterte um zwei Prozent auf 6,9 Milliarden Euro. Seit November gehört auch der spanische Autobahnbetreiber Abertis zum Konzern. Nach der Fusion kommt Atlantia mit rund 31.000 Mitarbeitern auf elf Milliarden Euro Umsatz.

Die Dividende von Atlantia soll um 26 Prozent auf 90 Cent je Aktie gekürzt werden. Die Allianz hatte ihre Beteiligung an der Autostrade um ein Viertel abgeschrieben. Finanzvorstand Giulio Terzariol rechnet damit, dass der Autobahnbetreiber auch in den nächsten Jahren weniger Dividende abwerfen wird.