CAMBRIDGE (dpa-AFX) - Der britische Pharmakonzern Astrazeneca hat zum Jahresstart kräftig von seinen gut laufenden Geschäften mit Krebsmedikamenten und Biopharmaka profitiert. Als positiver Effekt kamen Vorratskäufe im Zuge der Corona-Krise hinzu. Das Management um Konzernchef Pascal Soriot bestätigte zudem am Mittwoch in Cambridge seine Mitte Februar herausgegebenen Wachstumsziele - unter der Annahme, dass die globalen Auswirkungen der Covid-19-Pandemie noch einige Monate bestehen bleiben. Die Aktie legte am Vormittag zuletzt um rund ein Prozent zu.

Wie stark sich die Folgen der Pandemie auf die Geschäfte von Astrazeneca auswirkten, sei allerdings äußerst unklar und könne derzeit nicht mit Sicherheit vorhergesagt werden, hieß es weiter. Das Ausmaß der möglicherweise negativen Auswirkungen hänge demnach von der Dauer, vom Umfang und von der Schwere der Krise ab. Der Konzern sieht sich finanziell jedoch gut aufgestellt, um den Betrieb aufrecht zu erhalten.

Im ersten Quartal stieg der Umsatz der Briten im Vergleich zum Vorjahr überraschend deutlich um 16 Prozent auf 6,35 Milliarden US-Dollar (5,86 Milliarden Euro). Der bereinigte Gewinn je Aktie kletterte um 17 Prozent auf 1,05 Dollar. Auch hier hatten Analysten weniger auf dem Zettel. Unter dem Strich legte der Gewinn um ein Drittel auf 750 Millionen Dollar zu.

Wachstumstreiber waren erneut unter anderem die Krebsmittel Tagrisso, Lynparza und Imfinzi, deren Umsätze um bis zu 67 Prozent zulegten. Auch das Medikament Symbicort gegen Asthma verkaufte sich in allen Regionen gut mit jeweils zweistelligen Zuwachsraten.

Covid-19 hatte den Umsatz laut Schätzungen von Astrazeneca im ersten Quartal noch angetrieben und für einen zusätzlichen Anstieg im niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbereich gesorgt. So seien etwa Lagervorräte aufseiten der Kunden kurzfristig aufgestockt und Rezepte für Patienten auf längere Zeit verschrieben worden. Der Konzern geht allerdings davon aus, dass sich die positiven Effekte in den kommenden Monaten umkehren werden.

Laut der bestätigten Jahresprognose soll der Umsatz 2020 weiterhin im hohen einstelligen bis niedrigen zweistelligen Bereich zulegen, nach einem Plus von 10 Prozent im Vorjahr. Der bereinigte Gewinn je Aktie (EPS) soll im mittleren bis hohen einstelligen Bereich wachsen. Bei den Prognosen sind Wechselkurseffekte ausgeklammert./kro/tav/stk