CAMBRIDGE/KENILWORTH (dpa-AFX) - Der britisch-schwedische Pharmakonzern Astrazeneca und sein Forschungspartner Merck & Co haben einen weiteren Erfolg für den Hoffnungsträger Lynparza erzielt. Die US-Medikamentenaufsicht FDA erteilte dem Medikament für die Behandlung von Bauchspeicheldrüsenkrebs den sogenannten "Orphan Drug Status", wie die Unternehmen am Dienstag mitteilten.

Die Behörde zeichnet damit Mittel gegen seltene Erkrankungen aus. Seit dem vergangenen Jahr versucht die FDA den Zulassungsprozess für solche Medikament zu beschleunigen. Für Lynparza ist es nach Unternehmensangaben bereits der vierte Orphan-Drug-Status in den USA.

Den Herstellern winken durch den Status zudem Vorteile wie etwa eine Marktexklusivität für das Mittel nach dessen Zulassung. Damit wollen die Behörden Anreize für die Pharmaindustrie schaffen, mehr Medikamente gegen seltene Leiden zu entwickeln.

AstraZeneca und der US-Konzern Merck & Co hatten im vergangenen Jahr eine Forschungskooperation geschlossen und wollen das Medikament in Kombination mit eigenen Mitteln an zahlreichen Tumorarten testen. Die Ergebnisse der aktuell laufenden Forschungsreihe bei Bauchspeicheldrüsenkrebs werden im ersten Halbjahr 2019 erwartet. In den USA seien gut 3 Prozent der Krebspatienten von dem selten auftretenden Bauchspeicheldrüsenkrebs betroffen, hieß es von den Konzernen. Die Überlebenschancen nach fünf Jahren seien niedrig.

Lynparza gilt bereits als wichtige Therapie bei Eierstockkrebs. Analysten trauen beiden Konzernen in diesem Bereich auch mittelfristig eine führende Marktposition zu. Citigroup-Analyst Andrew Baum erklärte in einer Studie vom Dienstag, das Potenzial des Mittels auch in anderen Indikationen werde am Markt noch unterschätzt. So ist Lynparza beispielsweise in den USA auch zur Behandlung bestimmter Brustkrebs-Formen zugelassen./tav/ajx/fba