Zürich (awp) - Asmallworld übernimmt die Luxusreise-Community First Class & More mit Sitz in Deutschland. Zudem baute einer der Hauptaktionäre seine Beteiligung auf über 10 Prozent aus. Die Aktien reagieren mit einem Kursfeuerwerk auf die Nachrichten.

First Class & More betreibt den Angaben vom Dienstag zufolge eine mitgliedschaftsbasierte Luxusreise-Community mit 60'000 Abonnenten. Davon würden mehr als 10'000 eine jährliche Mitgliedschaftsgebühr zahlen. Das zugekaufte Unternehmen werde im Jahr 2018 einen Umsatz im mittleren einstelligen Millionenbereich bei zweistelligem Umsatzwachstum und einer "signifikanten" Gewinnmarge erzielen.

Kaufpreis besteht aus Barmitteln und Aktien

Asmallworld bestreitet die Akquisition durch eine Kombination aus Barmitteln und eigenen Aktien. Es wird eine sofortige Zahlung von 10,5 Millionen Euro fällig sowie die Lieferung von 820'000 Aktien am Ausführungstag 5. Oktober. Die eigenen Aktien werden vom Mehrheitsaktionär ASW Capital zur Verfügung gestellt.

Der Kaufpreis kann bis 2022 um bis zu 7 Millionen Euro steigen, sofern bestimmte operative Ziele erreicht werden. Der neue Asmallworld-Aktionär werde in der Folge eine Haltefrist von mindestens 18 Monaten einhalten.

Nach Abschluss der Transaktion will Asmallworld zudem eine Aufwärtsrevision der Umsatzprognose für das Geschäftsjahr 2018 kommunizieren.

Das soziale Netzwerk Asmallworld wies für das erste Halbjahr 2018 einen Umsatz von 3,9 Millionen Franken vor. Für das gesamte Jahr wurden zuletzt Erträge am oberen Ende der Bandbreite von 6,5 bis 7,0 Millionen Franken vorausgesagt.

Kurserholung seit Mitte August

Bereits am Montag meldeten der Vermögensverwalters Hansainvest, einer der Hauptaktionäre des Unternehmens, dass seine Fonds ihre Beteiligung auf 10,2 Prozent von bisher 6,04 Prozent ausgebaut hat.

Die Marktteilnehmer nahmen die Nachrichten sehr gut auf. Bis gegen 10.15 Uhr gewinnen die Titel 3,2 Prozent auf 7,02 Franken, womit sie heute den zweiten Platz unter den Kursgewinnern einnehmen. Der Gesamtmarkt (SPI) steht derweilen lediglich 0,2 Prozent höher.

Damit haben die Titel seit Mitte Juli, als sie auf einem Tief von 2,70 Franken notierten, 160 Prozent zugelegt. Allerdings ging diesem Anstieg eine monatelange Kurserosion voraus.

Ende März war das soziale Netzwerk mit einer Erstnotierung von 12,40 Franken an den Start gegangen. In den folgenden Wochen ging es mit den Aktien steil aufwärts bis auf eine Höchst von 22,40 Franken am 26. April. Einen Tag später kam es zu einem massiven Kurssturz um 40 Prozent und danach glitten die Titel bis auf ein Tief Mitte August von 2,70 Franken ab.

Auslöser für den Taucher war eine Meldung der deutschen Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin), die vor per E-Mail versandten Kaufempfehlungen für die ASW-Aktien warnte. Die Behörde beanstandete, dass im Rahmen der Empfehlungen unrichtige oder irreführende Angaben gemacht oder bestehende Interessenkonflikte pflichtwidrig verschwiegen würden.

sig/ra