Zürich (awp) - Beim Kommunikationsspezialisten Ascom hat der aktivistische Aktionär Veraison die Geduld verloren. Veraison habe "kein Vertrauen in die aktuelle operative Führung", sagte Gregor Greber, Co-Gründer der Beteiligungsgesellschaft, im Gespräch mit der "Finanz und Wirtschaft" (Onlineausgabe vom 6.3.). Es müssten alle Optionen geprüft werden, also auch ein Verkauf.

Das Potenzial von Ascom werde nicht ausgeschöpft, kritisierte Greber. Schliesslich habe der Auftritt an der Fachmesse Himss, die Anfang Februar in den USA stattfand, erneut bestätigt, dass Ascom ein "hervorragendes" Produktportfolio im Bereich Gesundheit besitze. Für Greber ist das zusammen mit der aktuellen Konsolidierung der Branche Grund dafür, dass Ascom "die Best Ownership aktiv überprüfen" müsse.

Veraison hat im Februar 2016 damit begonnen, die Beteiligung an Ascom aufzubauen und hält nun rund 8 Prozent am Unternehmen. Im Verwaltungsrat der Gruppe sitzt der Veraison-Mann und frühere Sonova-Chef Valentin Chapero.

Ziele im Jahr 2018 verfehlt

Dass Ascom das Mittelfristziel einer operativen Marge von 20 Prozent für 2020 noch erreichen kann, gelte in Marktkreisen als illusorisch, schreibt die "FuW" weiter. Dies zumal sich der Umsatz nur langsam entwickle. Der Druck auf Firmenchef Holger Cordes steige mit der Ansage von Veraison zusätzlich.

Ascom wird am morgigen Donnerstag die detaillierten Zahlen zum abgelaufenen Geschäftsjahr präsentieren. Bekannt ist seit Januar, dass der Umsatz um 2,8 Prozent (+1,7% in LW) auf 318,5 Millionen Franken zugelegt hat. Das Unternehmen selber hatte aber eine Steigerung von 3 bis 6 Prozent in Aussicht gestellt.

Auch mit der Betriebsgewinn-Marge (EBITDA-Marge) wurden die eigenen Ziele verfehlt. Sie kam bei rund 12 Prozent zu liegen, während ursprünglich war ein Wert von rund 15 Prozent vorgegeben wurde.

mk/ra