Die Papiere für die Notiz des Asiengeschäfts in Hongkong wurden zu je 27 Hongkong Dollar (umgerechnet 3,44 Dollar) ausgegeben, wie der weltgrößte Brauereikonzern am Dienstag mitteilte. Damit lag der Preis zwar am unteren Ende der Spanne, allerdings ist das Marktumfeld alles andere als einfach. Die politisch aufgeladene Stimmung in Hongkong wirkt sich auch auf die Geschäfte der dortigen Börse aus, die Weltwirtschaft schwächelt und der anhaltende Handelsstreit zwischen den USA und China belastet. Erster Handelstag soll der kommende Montag sein.

Eigentlich hätte der Börsengang viel größer ausfallen sollen - ursprünglich waren Einnahmen von bis zu 9,8 Milliarden US-Dollar angepeilt worden. Doch diese Pläne beerdigte Anheuser Busch im Juli. Nun ist es trotzdem der bislang weltweit zweitgrößte Börsengang 2019 nach dem Fahrdienstvermittler Uber mit einem Erlös von gut acht Milliarden Dollar im Mai. Ausgenommen von dem IPO ist das Australiengeschäft von Anheuser Busch, das für elf Milliarden Dollar an den japanischen Rivalen Asahi verkauft wird.

Ohne Australien konzentriert sich das Asiengeschäft stärker auf schnell wachsende Märkte wie China, Indien und Vietnam. Das habe es einfacher gemacht, die Aktien bei Investoren zu verkaufen, sagte eine mit der Sache vertraute Person. "Das Unternehmen verfügt über erstklassige Vermögenswerte und ohne das langsam wachsende australische Geschäft ist der Deal attraktiver als letztes Mal."

Die Einnahmen aus dem Börsengang des Asiengeschäfts sollen der Mutter AB InBev beim Abbau ihres Schuldenbergs helfen, der mit der Übernahme des Konkurrenten SABMiller Ende 2016 angehäuft wurde. Das Unternehmen möchte zudem einen asiatischen Champion schmieden, der die Konsolidierung auf dem dortigen Markt vorantreibt. Als mögliche Partner oder Übernahmeziele sehen Analysten dabei die philippinische San Miguel oder die thailändische ThaiBev.