Zürich (awp) - Aryzta will die von einer Investorengruppe geforderte ausserordentliche Generalversammlung am 16. September durchführen. Die Zeit bis dahin will der Backwarenhersteller zur Prüfung der Strategie und von Übernahmeangeboten nutzen. Oppositionelle Aktionäre hatten die "sofortige" Einberufung einer ao GV verlangt.

Das Timing solle vorrangig ermöglichen, die strategische Überprüfung so weit voranzutreiben, damit der Verwaltungsrat eine angemessene Empfehlung abgeben könne, begründete der Backwarenhersteller in einer Mitteilung vom Montag. Denn im Rahmen des Prozesses hätten gewisse Drittparteien ihr Interesse zur Übernahme von Aryzta ausgedrückt. Weiter solle es auch weitere Instabilitäten vermeiden, nachdem das Unternehmen bereits von der Coronakrise wirtschaftlich getroffen worden sei.

Zudem erklärte Aryzta, man komme den Forderungen der Investorengruppe teils entgegen: So träten die Verwaltungsräte Dan Flinter und Rolf Watter auf die GV hin zurück. Auch Verwaltungsratspräsident Gary McGann habe signalisiert, er trete zurück - ausser das Unternehmen kündige noch vor der GV eine Transaktion an, die der Verwaltungsrat im besten Interesse von Aryzta sehe.

Eine Aktionärsgruppe um Veraison und Cobas will erreichen, dass drei neue Verwaltungsräte gewählt werden, die eine Neuausrichtung des Unternehmens vorantreiben sollen. Das Präsidium solle an den ehemaligen Hiestand-Chef Urs Jordi gehen. Die Gruppe fordert weiter, dass Aryzta seine Bankschulden von 600 Millionen loswird. Die Gruppe vertritt rund 20 Prozent des ausgegebenen Aktienkapitals an Aryzta.

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