Zürich (awp) - Beim Backwarenkonzern Aryzta geht es weiter aufwärts: Das im Umbau steckende Unternehmen konnte im dritten Quartal seines Geschäftsjahres 2018/2019 den Trend zur fortlaufenden Umsatzverbesserung fortsetzen. Der Betriebsgewinn dürfte aber im Gesamtjahr nur leicht steigen.

Aryzta erhöhte den Umsatz mit seinen Tiefkühlgipfeli, -broten und -donuts von Februar bis April 2019 um 4,5 Prozent auf 847,9 Millionen Euro. Währungseffekte trugen dazu 3,4 Prozent bei, während Verkäufe von Unternehmensteilen um 0,2 Prozent bremsten. Organisch betrug das Wachstum somit 1,3 Prozent, wie das hierzulande vor allem unter der Marke Hiestand bekannte Unternehmen am Dienstag mitteilte.

Erwartungen übertroffen

Damit konnte Aryzta den Trend zu einer Umsatzverbesserung von Quartal zu Quartal fortsetzen. Dieser hatte im vierten Quartal 2017/18 eingesetzt, nachdem der Konzern eine lange Durststrecke durchlaufen hatte. Zuletzt betrugen die Wachstumsraten 1,0 und 0,3 beziehungsweise 0,5 Prozent.

Mit dem organischen Plus im dritten Quartal gelang es dem Konzern sogar, die Erwartungen zu übertreffen. Analysten hatten gemäss einer Umfrage der Nachrichtenagentur AWP im Schnitt einen Umsatz von 837,5 Millionen Euro und ein organisches Wachstum von 0,6 Prozent erwartet.

Allerdings hapert es weiterhin im wichtigen Markt Nordamerika. Die Umsatzstabilisierung bleibe schwierig, die Profitabilität habe sich jedoch stabilisiert, sagte Aryzta-Chef Kevin Toland in der Mitteilung.

Hatte sich in Nordamerika zuletzt der Umsatzrückgang noch verlangsamt, ging es jetzt mit 3,8 Prozent wieder stärker bergab. Dies glich Aryzta mit einem starken Wachstum in Europa und dem Rest der Welt aus. Dort legte das Unternehmen aus eigener Kraft um 4,4 beziehungsweise 8,9 Prozent zu.

Gewinnziel gesenkt

Gewinnzahlen veröffentlicht Aryzta zum Quartal nicht. Allerdings korrigiert der Konzern das Jahresziel für das operative Ergebnis nach unten, dies "in Übereinstimmung mit den aktuellen Markterwartungen", wie es in der Mitteilung hiess. Neu erwartet Aryzta noch ein tiefes einstelliges Wachstum des Betriebsgewinns auf Stufe EBITDA. Zuvor lag die Vorgabe bei einem mittleren bis hohen einstelligen Wachstum.

Beim aktuellen Turnaround-Programm sieht sich das Management auf Kurs. Im laufenden Geschäftsjahr sollen wie geplant 40 Millionen Euro gespart werden. Dafür wurde etwa das Managementteam in Nordamerika gestutzt und der Vertrieb in Deutschland restrukturiert.

Diese Einsparungen würden sich dann aber vor allem beim EBITDA 2020 bemerkbar machen, schrieb Aryzta. In dem Jahr würde auch viele Einsparungen aus 2019 angestossenen Initiativen ihre Wirkung entfalten.

Weiter gab Aryzta am Dienstag einen Neuzugang beim Verwaltungsrat bekannt. Im Rahmen der Erneuerung des Verwaltungsrates schlägt Aryzta der Generalversammlung vom 14. November Luisa Delgado als zusätzliches Mitglied für das Aufsichtsgremium vor. Delgado ist Investorin und Unternehmerin im Luxusgütersektor.

Aryzta hatte nach starken Ergebniseinbrüchen vor gut zwei Jahren das Management ausgetauscht und damit begonnen, den Verwaltungsrat zu erneuern. Die neue Konzernspitze will das Unternehmen mit einer stärkeren strategischen Fokussierung und Kostensenkungen wieder auf Kurs bringen.

tt/cf