Zürich (awp) - Im Streit um die geplante Kapitalerhöhung beim Backwarenhersteller Aryzta verhärten sich die Fronten: Das Unternehmen reagiert am Dienstagabend auf eine Nachricht seines grössten Aktionärs, der spanischen Fondsgesellschaft Cobas. Diese hatte am Morgen zuvor mitgeteilt, dass sie an ihren Plänen für eine Kapitalerhöhung von lediglich 400 Millionen Euro statt 800 Millionen festhält.

Wie Aryzta nun erwiderte, lehnt der Verwaltungsrat des Unternehmens die Vorschläge von Cobas ab. Das Gremium sei stets der Ansicht gewesen, dass der Betrag von 800 Millionen Euro angemessen sei, um den Bedürfnissen des Unternehmens gerecht zu werden. Den Vorschlag von Cobas hingegen sei klar unzureichend.

Wie es nun weitergeht, darüber müssen die Aktionäre des Unternehmens am 1. November an der Generalversammlung entscheiden. Nach dem Vorschlag von Cobas sähe der Zeitplan so aus, dass die Aktionäre an diesem Datum den Antrag von Aryzta ablehnen würden.

Am 26. November würde dann eine ausserordentliche Generalversammlung durchgeführt werden, die eine Kapitalerhöhung über die besagten 400 Millionen Euro beschliessen würde. Gemäss dem Plan könnte der Abschluss bereits am 12. Dezember erfolgen, so dass Aryzta per Ende Jahr die 400 Millionen in den Büchern hätte.

Cobas glaube weiterhin, dass Aryzta auch mit einer Kapitalerhöhung in reduziertem Ausmass genügend Kapital und Zeit hätte, um den Turnaround-Plan durchzuführen und weitere Alternativen zu prüfen, hatte Cobas mitgeteilt.

Der Plan von Cobas sieht neben der kleineren Kapitalerhöhung unter anderem auch den Verkauf von nicht zum Kerngeschäft zählenden Unternehmensteilen im Volumen von rund 250 Millionen Euro vor, zusätzlich zu einem Verkauf des französischen Unternehmens Picard.

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