Zürich (awp) - Die Aktien des Backwarenkonzerns Aryzta befinden sich am Donnerstag im freien Fall und büssen über einen Viertel an Wert ein. Am Morgen hatte das Unternehmen, das seit einiger Zeit in der Krise steckt, überraschend die Umsatzangaben zum dritten Quartal publiziert und dabei die Prognose für den Betriebsgewinn auf Stufe EBITDA zurückgenommen. Es ist die zweite Gewinnwarnung im laufenden Kalenderjahr, nach jener im Januar. Die früheren Gewinnwarnungen sind kaum zu überblicken.

Bis um 09.50 Uhr fallen Aryzta um gut 31 Prozent auf 14,25 Franken zurück, das Tagestief liegt gar bei 14,05 Franken. Der Gesamtmarkt (SPI) steht 0,13 Prozent höher. Seit Jahresbeginn haben Aryzta mittlerweile über 60 Prozent verloren.

Die neuerliche Gewinnwarnung kommt nach der Ernennung eines neuen Chefs in Nordamerika für verschiedene Beobachter nicht überraschend. Dieser werde wohl in Nordamerika mit Altlasten aufräumen und reinen Tisch machen wollen, so der Tenor.

Die Gewinnwarnung zeige aber einmal mehr, in welch schwieriger Situation sich das Unternehmen befinde, heisst es in einem Kommentar von Baader Helvea. Der Broker bezeichnet das angekündigte Restrukturierungsprogramm als Beruhigungspille für die Investoren. Aryzta befinde sich im Überlebenskampf und sei nur etwas für Investoren mit Erfahrung für solche Spezialsituationen, so das Fazit von Baader Helvea.

Die Banken müssen nun ihre Prognosen für Aryzta im Gesamtjahr im Bereich von 10 Prozent nach unten revidieren, sind sich diese einig. Das Ausmass der erneuten Gewinnwarnung dürfte aber das Sentiment für die Aktie noch viel stärker belasten.

Enttäuscht hat Aryzta aber nicht nur mit der Prognose für den Betriebsgewinn sondern auch mit der organischen Umsatzentwicklung von -1,2 Prozent. Hier hatten sich viele Beobachter eine Stabilisierung erhofft.

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