Zürich (awp) - Der grösste Aktionär des Backwaren-Herstellers Aryzta, die spanische Fondsgesellschaft Cobas, zeigt sich enttäuscht, dass seine Vorschläge zur Restrukturierung des Unternehmens nicht besser aufgenommen werden. Er hält entsprechend an seinen eigenen Vorschlägen fest.

Cobas, die 14,5 Prozent am schweizerisch-irischen Unternehmen hält, will bekanntlich eine Kapitalerhöhung von lediglich 400 Millionen Euro und nicht von 800 Millionen, wie es der Verwaltungsrat seinen Aktionären am 1. November anlässlich der Generalversammlung vorschlägt.

An diesem Punkt halte man fest, heisst es nun in der Mitteilung vom Dienstag. Der Zeitplan sähe dabei so aus, dass die Aktionäre am 1. November den Antrag von Aryzta ablehnen würden und dass dann am 26. November eine ausserordentliche Generalversammlung durchgeführt würde, welche eine Kapitalerhöhung über die besagten 400 Millionen Euro beschliessen würde. Gemäss dem Plan könnte der Abschluss bereits am 12. Dezember erfolgen, so dass Aryzta per Ende Jahr die 400 Millionen in den Büchern hätte.

Nach Gespräch mit anderen grossen Aktionären halte man eine Ablehnung des Aryzta-eigenen Vorschlags für wahrscheinlich, heisst es weiter in der Mitteilung vom Cobas. Deshalb fordert Cobas von der Aryzta-Führung, sich darauf vorzubereiten und eine Kapitalerhöhung im geringeren Ausmass mit den beteiligten Banken zu planen.

Cobas glaubt weiterhin, dass Aryzta auch mit einer Kapitalerhöhung in reduziertem Ausmass genügend Kapital und Zeit hätte, um den Turnaround-Plan durchzuführen und weitere Alternativen zu prüfen, wie sie Cobas vorgeschlagen hat. Der Plan von Cobas sieht neben der kleineren Kapitalerhöhung u.a. auch den Verkauf von nicht zum Kerngeschäft zählenden Unternehmensteilen im Volumen von rund 250 Millionen vor, zusätzlich zu einem Verkauf des französischen Unternehmens Picard.

Entsprechend appelliert Cobas an die anderen Aktionäre, die Vorschläge von Aryzta abzulehnen. Cobas hat zuletzt allerdings einen Rückschlag hinnehmen müssen. Die beiden wichtigen Stimmrechtsberater ISS und Glass Lewis haben sich nach Gesprächen mit dem Aryzta-Management von dessen Plänen überzeugen lassen und ihre Empfehlung auf Zustimmung zum VR-Vorschlag geändert.

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