Zürich (awp) - Der Backwaren-Konzern Aryzta hat im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres 2018/19 zwar weniger verkauft als im Vorjahr, ist organisch aber erneut leicht gewachsen und hat damit die Erwartungen übertroffen. Dank des bestätigten Ausblicks sowie der kürzlich abgeschlossenen Kapitalerhöhung habe der Konzern nun Zeit gewonnen, um den Turnaround anzugehen, kommentieren Analysten.

Die zuletzt stark gebeutelten Aryzta-Aktien notieren nach einem bereits satten Plus im vorbörslichen Handel gegen 9.40 Uhr rund 8,5 Prozent im Plus auf 1,31 Franken. Der breite Markt gemessen am SPI tendiert derweil mit +0,95 Prozent ebenfalls klar freundlicher.

Die Analystengemeinde gibt sich indes noch zurückhaltend. Angesichts der übertroffenen Erwartungen nimmt etwa die Bank Vontobel zwar sowohl das Rating ("Reduce") als auch das Kursziel von 1,27 Franken unter die Lupe (in Revision). Trotzdem wolle man der Umsatzentwicklung nicht zu viel Bedeutung beimessen. Die Entwicklung der liquiden Mittel bleibe zentral, so Vontobel. Positiv zu werten sei zudem, dass der Ausblick trotz der jüngsten Mehlpreiserhöhungen bestätigt wurde.

Auch die ZKB will dem im Umbruch befindlichen Unternehmen noch mehr Zeit geben, zeigt sich aber vor allem vom Geschäft in Europa positiv überrascht. In Kombination mit der abgeschlossenen Kapitalerhöhung gewinne Aryzta nun an Zeit und Vertrauen, um den mehrjährigen Turnaround umzusetzen, schreibt die Bank in einem ersten Kommentar. Dass der Umsatz besser als erwartet ausgefallen ist und die Guidance für das Gesamtjahr bestätigt wurde, könnte zusätzlichen Schub verleihen. Die Einstufung der ZKB lautet "Übergewichten".

Zu weiterer Vorsicht mahnt derweil Baader Helvea. Ob sich das Geschäft stabilisiere und das Turnaround-Projekt Aryzta auf Kurs sei, könne erst nach den Halbjahreszahlen im nächsten März beurteilt werden. Die Experten erinnern daran, dass auch im vergangenen Geschäftsjahr das organische Wachstum unter Ausklammerung des Verkaufs von Cloverhill leicht positiv war, der Rückgang auf Stufe EBITDA aber 28 Prozent betrug. Daher bleibe man angesichts der begrenzten Transparenz an der Seitenlinie. Die Empfehlung lautet "Halten" bei einem Kursziel von 1,50 Franken.

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