ArcelorMittal : Thyssens Stahlpartner Tata verdient mehr
Am 13. August 2018 um 18:30 Uhr
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Düsseldorf (Reuters) - Wenige Monate vor der Umsetzung des geplanten Stahl-Joint-Ventures zwischen Thyssenkrupp und Tata Steel Europe profitieren beide von den gestiegenen Werkstoffpreisen.
Tata habe in seinem europäischen Stahlgeschäft im zweiten Quartal 2018 operativ (Ebitda) 183 Millionen Pfund (rund 205 Millionen Euro) verdient, teilte der indische Mutterkonzern am Montag mit. Dies sei gegenüber dem ersten Quartal 2018 ein Plus 42 Prozent. Tata bekräftigte, bis Ende des Jahres die Transaktion mit Thyssenkrupp über die Bühne bringen zu wollen. Die Partner wollen den zweitgrößten europäischen Stahlkonzern nach ArcelorMittal schmieden.
Thyssenkrupp hatte in der vergangenen Woche Zahlen vorgelegt. Danach schloss Steel Europe im dritten Quartal des Geschäftsjahres 2017/18 (per Ende September) zwar mit einem bereinigtem Ebit von 228 Millionen Euro leicht unter dem Vorjahreswert ab. In den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres insgesamt habe der Wert aber auch dank höherer Preise mit 586 Millionen Euro deutlich über dem des Vorjahreszeitraums von 352 Millionen Euro gelegen.
ArcelorMittal ist der weltweit Marktführer in der Stahlindustrie. Der Umsatz verteilt sich auf folgende Geschäftsbereiche:
- Verkauf von Kohlenstoff-Flachstahlerzeugnissen (56.6%): warm- und kaltgewalzte Stahlcoils, beschichtete Bleche, usw. ;
- Verkauf von Kohlenstoff-Langstahlerzeugnissen (20.7%): Stahlträger, Betonstahl, Stabstähle, Maschinendrähte, Sägedrähte, Stahlspundwände, Schienen, Sonderprofile und Drahtziehprodukte;
- Verkauf der Rohrprodukten (3.2%);
- Verkauf von Eisen Ore und Kohle (1,8%);
- sonstige (17,7%): vor allem Stahlverarbeitung, -vertrieb und -handel.
Die Konzernprodukte sind in erster Linie in den Sektoren Automobilindustrie, Haushaltsgeräte, Verpackung und Bau eingesetzt.
Geographisch gesehen verteilt sich der Umsatz wie folgt: Deutschland (9,6 %), Polen (6,5 %), Frankreich (6,8 %), Spanien (5,8 %), Europa (23,7 %), Vereinigte Staaten (13 %), Amerika (25,4 %), Asien und Afrika (9,2 %).