ArcelorMittal : Tata setzt bei EU auf Freigabe des Joint Ventures mit Thyssen
Am 03. April 2019 um 10:24 Uhr
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Düsseldorf (Reuters) - Der Stahlkonzern Tata Steel setzt nach der Vorlage von Zugeständnissen an die EU-Kommission auf eine Freigabe der Pläne für ein Joint Venture mit Thyssenkrupp Steel Europe.
Der Konzern stehe in einem konstruktiven Dialog mit den Wettbewerbshütern in Brüssel, erklärte ein Tata-Sprecher am Mittwoch. Die Vorschläge an die EU-Kommission trügen deren Bedenken Rechnung. Zugleich unterstützten sie deutlich die industrielle Logik des geplanten Gemeinschaftsunternehmens. Tata sei weiter zuversichtlich, dass alle Anteilseigner von einem Bündnis mit Thyssenkrupp profitieren würden.
Die Konzerne wollen den zweitgrößten europäischen Stahlkonzern in Europa nach ArcelorMittal schmieden. Die EU-Kommission hatte Bedenken angemeldet, woraufhin die Firmen am Montag Vorschläge für die Abgabe von Geschäften einreichten. Einem Insider zufolge haben sie unter anderem vorgeschlagen, im Bereich feuerverzinkter Stahl für die Automobilindustrie zwei Anlagen in Spanien und Belgien zu verkaufen. Beim Verpackungsstahl biete Tata die Abgabe zweier Anlagen in Belgien und Großbritannien an. Die EU-Kommission will spätestens im Juni über den Fall entscheiden.
ArcelorMittal ist der weltweit Marktführer in der Stahlindustrie. Der Umsatz verteilt sich auf folgende Geschäftsbereiche:
- Verkauf von Kohlenstoff-Flachstahlerzeugnissen (56.6%): warm- und kaltgewalzte Stahlcoils, beschichtete Bleche, usw. ;
- Verkauf von Kohlenstoff-Langstahlerzeugnissen (20.7%): Stahlträger, Betonstahl, Stabstähle, Maschinendrähte, Sägedrähte, Stahlspundwände, Schienen, Sonderprofile und Drahtziehprodukte;
- Verkauf der Rohrprodukten (3.2%);
- Verkauf von Eisen Ore und Kohle (1,8%);
- sonstige (17,7%): vor allem Stahlverarbeitung, -vertrieb und -handel.
Die Konzernprodukte sind in erster Linie in den Sektoren Automobilindustrie, Haushaltsgeräte, Verpackung und Bau eingesetzt.
Geographisch gesehen verteilt sich der Umsatz wie folgt: Deutschland (9,6 %), Polen (6,5 %), Frankreich (6,8 %), Spanien (5,8 %), Europa (23,7 %), Vereinigte Staaten (13 %), Amerika (25,4 %), Asien und Afrika (9,2 %).