BREMEN (dpa-AFX) - Das Bremer Stahlwerk von Arcelor-Mittal wird mit Investitionen in Höhe von mehr als 40 Millionen Euro für die Zukunft fit gemacht. Damit soll der große Hochofen repariert werden, der ansonsten in zwei Jahren aus Sicherheitsgründen hätte abgeschaltet werden müssen. Im Oktober 2017 solle mit den Arbeiten begonnen werden, sagte eine Sprecherin von Arcelor-Mittal am Montag. Zuvor hatte der "Weser-Kurier" in Bremen über die Investition berichtet. Bereits Ende April hatte die Konzernspitze nach Angaben der Sprecherin mündlich die Zusage gegeben.

Die Zustimmung zur Millionen-Investition haben die Beschäftigten teuer erkauft. Das mit Gewerkschaft, Betriebsrat und Vorstand abgestimmte Konzept enthält eine Kürzung des Entgelts um vier Prozent bei entsprechend weniger Arbeitszeit, sowie unter anderem den Verzicht auf eine übertarifliche Prämie für 2015. Eine Stilllegung des Hochofens hätte aus Sicht des Betriebsrates das Aus für das Bremer Werk bedeuten können. Das Werk mit seinen Partnerfirmen und Zulieferern beschäftigt rund 4500 Mitarbeiter.

Die Stahlindustrie steckt nach wie vor in einer Krise. Stahlprodukte aus chinesischen Überkapazitäten landeten weiterhin zu Dumpingpreisen auf dem europäischen Markt und zerstörten Marktstrukturen, kritisierte die IG Metall Bremen am Montag. "Wir brauchen faire Wettbewerbsbedingungen mit wirksamen Handelsregularien", forderte IG Metall-Geschäftsführerin Ute Buggeln laut Mitteilung. Geplant sei im Oktober deshalb ein europäischer Aktionstag der Stahlbranche in Brüssel./ja/DP/stb