MÜNCHEN (dpa-AFX) - Der deutsch-britische Chipentwickler Dialog Semiconductor will sich nicht gegen eine mögliche Übernahme schützen. "Ein Schutz, einschließlich Ankeraktionäre oder Giftpillen zur Abschreckung von Bietern entspricht nicht den Interessen einer börsennotierten Firma“, sagte Vorstandschef Jalal Bagherli "Euro am Sonntag". "Dialog gehört seinen Aktionären. Sie entscheiden damit auch, ob sie die Prämie einer Offerte für vielversprechender halten als die selbständige Weiterentwicklung einer Firma“, ergänzte Bagherli. Unabhängig davon liefere das Geschäftsmodell von Dialog hohe Mittelzuflüsse und erwirtschafte signifikante Cash-Reserven. "Damit haben wir alle Voraussetzungen, um Wachstum zu finanzieren."

Bagherli zeigte sich zuversichtlich für die Lieferbeziehung zum größten Kunden Apple , der für den Löwenanteil von Umsatz und Gewinn bei Dialog steht. Spekulationen zu Folge entwickelt Apple derzeit eine eigene Alternative zu Dialogs wichtigstem Chip. Dazu Bagherli: "Apple hat uns zu Jahresbeginn mit Chipdesigns für eine Vielzahl von Geräten für 2019 und 2020 beauftragt. Bei dem angesprochenen Chip laufen die Geschäftsverhandlungen noch. Aber wir gehen davon aus, dass wir ein Chipdesign zum Test in den Systemen des Kunden in der zweiten Jahreshälfte ausliefern. Wir gehen weiterhin davon aus, dass unsere Halbleiter in einem signifikanten Anteil der Geräte für 2019 und 2020 verbaut werden."

Unternehmen im Artikel: Apple, Dialog Semiconductor